oder Alpenkurort wie zu Hause
Wenn wir es nicht besser wüssten, könnte man meinen man wäre in Leukerbad, Brig oder in Vals. Hanmer Springs ist ein typischer Alpenkurort. Im Winter kann man hier diverse Schneesportarten betreiben und durchs ganze Jahr hindurch locken die "Hot Pools" Touristen hier hinauf in die Voralpen. Auch unser Weg Richtung Westküste lässt uns in Hanmer Springs halt machen. Doch jetzt habe ich vorgegriffen, denn bis wir von Blenheim nach Hanmer Springs gelangen gabs zuerst eine Reise entlang der Pazifikküste und dann auf der Alpine Pacific Triangle Touristroute durch die Voralpen.
Die Strasse an der Pacifikküste entlang spart nicht mit Ausblicken aufs Meer hinaus. Entgegen anderen "Coastal Highways" die wir schon gefahren sind, kann man hier die Schönheit der rauhen Küste wirklich sehen und erleben und zwar nicht nur bei den gelegentlichen Lookouts.
Ein weiteres Highlight dieses Küstenabschnittes ist sicherlich die Pelzrobben (Fur Seal) Kolonie, welche quasi direkt vom Strassenrand betrachtet werden kann. 2 kleine Balkone welche bequem über eine Steintreppe erreicht werden können, erlaube die perfekte Beobachtung der jungen Pelzrobben. Während die älteren Pelzrobben im Meer auf Fischjagd gehen oder sich sonnend auf den Felsen aufwärmen, plantschen und spielen die Kleinen in sicheren Felsenpools. Da wird einem ein vergnügliches Schauspiel geboten und man kommt nicht umhin über die jungen Fellknäuel zu schmunzeln.
Auf unserem Weg liegt auch Kaikoura, das Küstenstädtchen das bekannt ist für seine Waltouren zu den Pottwalen, welche im nahen Tiefseegraben jagt auf Titenfische machen. Die riesigen Säuger sind hier ganzjährig anzutreffen und daher der Touristenmagnet par excellence.
Eine Attraktion der anderen Sorte ist der, Lonely Planet sei dank, weltbekannt Seafood BBQ Anhänger. Genau das richtige für eine leckere Mittagspause. Da lassen wir uns nicht zweimal bitten, schliesslich braucht man zwischendurch eine kleine Stärkung.
Von Kaikoura geht's weiter wieder landeinwärts. Die Touristenroute führt durch eine endlose Hügellandschaft, Emmental lässt grüssen, hinauf und hinunter und wieder hinauf. Tunnel kennt man in Neuseeland praktisch nicht und darum muss man zu jedem etwas tieferen Flusstal wieder hinunterfahren, um diesen per Brücke queren zu können. Und auch die Brücken haben ihre Eigenheit, denn es sind ausschliesslich "One Lane Brigdes", also einspurige Brücken.
Dass man sich in höheren Lagen befindet, bemerkt man auch am Business das hier betrieben wird. Milchwirtschaft und Bullfarming (für die beliebten Steaks!) sieht man hier praktisch nicht mehr, dafür nimmt die Zahl der Schafe konstant zu. Und die Zäune werden auch höher. Nicht lachen, das ist notwendig für die Rehe, welche hier ebenfalls gezüchtet werden. Da reicht ein normaler Zaum nicht mehr, der würde einfach übersprungen werden.
Was uns während der Fahrt auch erstaunt ist die enorme Hitze, die wir zu spüren bekommen. Bei einem Drinkhalt in einer Taverne unterwegs, erfahren wir, dass heute sage und schreibe 32 Grad gemessen wurde, damit ist in dieser Gegend trotz der Höhenlage wärmer als an der Küste in Kaikoura.
Dies hält uns aber nicht davon ab in Hanmer Springs das Thermalbad mit seinen Hot Pools zu besuchen. Auch wenn wir zugegebener Massen, mehr Zeit in den eher kühleren Becken mit 28 Grad als in den wirklich heissen 42 gradigen Pools verbringen. Zur Feier des Tages, nach der eher längeren Fahretappe, gönnen wir uns noch ein entspannende Massage.
Als i-Tüfelchen unseres Hanmer Sorings Aufenthaltes gab es zum Dinner leckere Köstlichkeiten vom Feinschmecker Restaurant. Manchmal ist man durchaus gut beraten, wenn man den Trip Adivsor konsultiert. Wir haben uns für das zweitbeste Restaurant entschieden und trotzdem den Volltreffer gelandet. Unser Tipp: Die Anzahl Ratings und allenfalls deren Veteilung sollte auf jedenfall berücksichtigt werden.
oder Festival auf neuseeländische Art
Wir haben bereits einmal ein Festival der Neuseeländer erlebt. Das Mussel Festival in Havelok. Schon dazumal hat uns der Groove, das gute Feeling gefallen. Daher war für uns klar, dass wir dieses Jahr nach Möglichkeit das Blenheim Wine and Food Festival besuchen wollen. Karin hat dies entsprechend in unsere Reiseroute eingplant und die Tickets via Internet organisiert (sind also per Flugpost in die Schweiz geschickt worden!), damit konnte nichts schiefgehen ausser das Wetter. Aber wenn Engel reisen lacht die Sonne, heisst es doch so schön und so konnten wir bestes Sonnewetter geniessen.
Und nicht nur das, wie die Bezeichnung des Festivals schon sagt gibt's hier jede Menge Wein und auserlesene Delikatessen. Wir haben alles genossen. Die Weingläser sind im Eintritt dabei und man bekommt sie am Eingang in die Hand gedrückt. 2 Markierungen zeichnen die 2 Weinmengen, die man haben kann, entweder ein "Tasting" (40ml) oder ein "Glass" (120ml). So ausgrüstet sind wir losgezogen um unsere Weinvorzüge zu suchen und zu degustieren.
Damit das ganze kein all zu arges Besäufnis ist nichts gratis, man zahlt also je nach Wein und Produzent zwischen 2-5 NZ$ für ein Tasting und jeweils das doppelte für ein Glas. Dass dies die lokale Jugend nicht davon abhielt trotzdem heftig zu Bechern ist selbstredend und auch so mancher Tourist und/oder einheimische Gast hat wohl den Alkoholgehalt von Wein etwas unterschätzt. Trotzdem bleibt das ganze friedlich und die paar angeheiterten stören das Bild nicht.
Kulinarisch gibts von Fisch über Muscheln bis zu Wild alles. Hinzu kommen allerlei Süssigkeiten, wie Erdbeeren mit Eis oder frische Waffeln. Wir bleiben auf jedenfall nicht hungrig. Der Wrap mit grilliertem Wildschweinfilet war auf jedenfall lecker und die frischen Waffeln eine luftige Köstlichkeit sondergleichen.
Zu einem Festival in Neuseeland gehört immer Musik. So wurde der ganze Tag von verschiedensten Gruppen allerlei dargeboten. Wir hörten eine junge Newcomer Group aus Christchurch, die angesagteste Coverband des Landes mit Rock und Pop vom Feinsten und zum Abschluss das Ukulele Orchestra von Wellington. So gab's für jeden etwas. Die Stimmung war ausgelassen und gemütlich.
Im Gegensatz zu bei uns, weiss man in Neuseeland auch wenn man aufhören muss. So wurde nach 17:30 nichts mehr alkoholhaltiges ausgeschenkt und um 19:00 wurde Feierabend gemacht. Ebenfalls sehr positiv waren die über ganze Gelände verteilten Wasserstände an denen man gratis Wasser holen konnte. Das frische Quellwasser war herrlich bei der grossen Hitze die herrschte.
Verkehrsstau gab's übrigens auch keinen. Shuttlebusse brachten die meisten Besucher zurück nach Blenheim. Und wer trotzdem mit dem Auto angereist kam, der tat gut daran bei der Heimreise wieder nüchtern zu sein, denn die Polizei machte bereits bei der Ausfahrt vom Gelände Alkoholkontrollen.
Das finde ich mal ein gut organisiertes Festival, da gibt's keine Probleme mit alkoholisierten Randalierern und Rasern. Fazit, ein rundum gelungenes Fest.
oder Geduld ist die Tugend der Könige
Dieses Sprichwort hat sich heute ausgezahlt. Wir verlassen die Region um den Abel Tasman Nationalpark und fahren über einen kleinen Umweg Richtung Blenheim. Doch dieser Umweg lohnt es sich zu machen. Schon die Anfahrt zum Nelson Lakes Nationalpark ist lohnenswert. Dieser führt nämlich entlang des Kahurangi Nationalparks. Das Flusstal durch das wir fahren ist durch und durch landwirtschaftlich genutzt. Hier gibts wieder mehr Schafe als Kühe. Das besondere Klima der Gegend lässt hier 2 Spezialitäten wachsen. Die Boysenberries, eine Art Mischung zwischen Brombeeren und Himbeeren, aber nicht etwas eine Kreuzung, sowie Hopfen. Die Beeren haben eine feine Säure und werden mehrheitlich zu Konfitüre verarbeitet, wo sie eine optimale süss-säuerliche Note ergeben. Und wofür der Hopfen genutzt wird ist auch klar. Er wird von der hiesigen Bierindustrie genutzt. Der Neuseeländer ist nämlich ein Biertrinker und Neuseeland hat nichgt nur eine Weinkultur, sondern auch eine ausgeprägte Bierkultur mit feinen lokalen Spezialitäten aus Microbrauereien. Sehr zur Freunde von uns Biergeniessern.
Wieso wir den kleinen Umweg via Nelson Lake Nationalpark fahren ist einfach. Wir wollen endlich mal bei schönem Wetter auf den Mount Robert rauf. Die beiden letzten Male hat es nie geklappt. Immer hatte es Wolken und auf dem Gipfel hatten wir beide Male Nebel der die Aussicht trübte. Doch diesmal sollten wir für unsere Geduld belohnt werden. Schon vom Lake Rotoiti aus können wir den Mount Robert wolkenlos betrachten.
Der Aufstieg hat es wie immer in sich, steil zieht sich der Weg die Flanke des Berges hinauf. Da ist man froh, wenn man zwischendurch fürs Fotoschiessen halten kann. Die Aussicht von oben ist aber Belohnung genug.
Herrlich sieht man bis weit in die beiden Nationalparks (Nelson Lake und Kahurangi) hinein. Der Lake Rotoiti schillert in tiefen Blau. Das sind genau die Sachen wofür man nach Neuseeland kommt. Landschaftsbilder die einem den Atem nehmen.
Nach diesem herrlichen Abstecher fahren wir voll mit landschaftlichen Impressionen weiter nach Blenheim. Nochmals werden wir entzückt von den Vorboten des kommenden Festivals, den weitflächigen Weinkulturen, welche sich hier im Tal erstrecken und im Sonnenlicht grünlich glänzen.
oder Buchten so weit das Auge reicht
-> Reisefotos vom 39. und 40. Tag
Wir haben Pohara Beach aus Ausgangsort aus einem ganz bestimmten Grund ausgewählt. Wir wollten nämlich noch den nörlichen Tail des Abel Tasman Nationalpark kennenlernen. Diesen Teil hatten wir bei unserem 1. Besuch in Neuseeland wegen schlechtem Wetter gestrichen.
Um von Pohara Beach in den Park zu gelangen fährt man zuerst der Küste entlang bis zur Wainui Bay. Von dort gehts dann über eine Schotterpiste querfeldein über den Pigeon Saddle hinunter nach Totaranui. Die Strasse war früher sehr eng, wovon allte Strassenschilder noch zeugen. Mittlerweile wurde sie aber gut ausgebaut und wird sogar trotz Warnhinweisen von Campervans und Pickups mit Wohnwagen- oder Bootsanhängern befahren. Die Neuseeländer kennen da nichts. Totaranui hat einen DOC-Campingplatz und ist der nördliche Zugang zum Abel Tasman Coastal Walk.
Eine weitere Spezialität von Totaranui ist die halbmondförmige Bucht mit dem orangefarbigen Sand, der einem sofort ins Auge sticht, da er so gar nicht den üblichen Sandtypen entspricht die man allerorts antrifft. Wer im Abel Tasman unterwegs ist, sollte auf jedenfall dafür sorgen, dass er in Totaranui Halt macht.
Da das Wetter recht wechselhaft mit einigen Wolken ist und auch der Weatherforcast Regen angekündigt hat, entschliessen wir uns entgegen unseren ersten Plänen nicht nordwärts an den äussersten Zipfel zu spazieren, sondern südwärts dem blauen Himmel entgegen Richtung Awaroa.
Der Abel Tasman fasziniert durch seine vielen Buchten und Strände, die man entweder von oben betrachtet oder über die man gelegentlich wandert.
Die Aussicht ist vielfältig und abwechslungsreich. Und der Weg ist immer für Überraschungen gut. Dass es auch hier heftig regnen kann, bekommen wir auf, sagen wir angenehm unangenehme Art, zu spüren. Plötzlich ist der Weg entlang der Küste gesperrt. Ein Erdrutsch hat ihn unpassierbar gemacht. Natürlich kann man nun diesen Teil des Coastal Walk nicht einfach sperren, dazu ist der Great Walk ein viel zu grosser Touristenmagnet und viel zu wichtig für die Wirtschaft in dieser Gegend. Das DOC und ich denke auch ein paar lokale Helfer haben hier innert kürzester Zeit einen neuen Weg erstellt. Dieser führt nun gezwungener Massen durch den Küstenurwald über den Hügel zur nächsten Bucht. Der neue Weg ist gut ausgebaut, kostet uns aber eine zusätzliche halbe Stunde, pro Richtung wohl verstanden.
Als es dann zunehmen finsterer wird und das Wetter zu kippen droht, entscheiden wir uns zur Rückkehr. Dem angekündigten "Heavy Rain" möchten wir nach Möglichkeit ausweichen.
Nicht dass man bei Regen nicht auch spazieren könnte, aber man muss sich in den Ferien ja nicht alles antun.
oder Campingplatz mit Strandaussicht
Pohara Beach ist sowohl die Bezeichnung eines kleinen Küstenörtchens, sowie des dazugehörigen Strandes, wie auch unseres Holiday Parks. Das Örtchen besteht quasi ausschliesslich aus Holiday Parks, Motels, Backpackers sowie 3 Restaurants. That's it, reduced to the max, könnte man sagen.
Wir haben wie bereits erwähnt ein Cabin mit Strandsicht. Wobei, bedingt durch den flachen Strand, das Meer zwischen 10 und 30 Meter entfernt ist, je nachdem ob gerade Ebbe oder Flut herrscht. Erstaunlich ist, dass bei Flut der Strand praktisch inexistent ist und auf einen schmalen Streifen von ca. 2 Metern reduziert wird. Dann kommt bereits der Uferwall, der etwelche hohe Wellen davon abhält direkt durch den Campingplatz zu rasen.
Neben den wunderschönen Sonnenuntergängen geniessen wir hier auch das "Zmorge" mit Meerblick. Etwas nicht grade alltägliches, auf jedenfall für unsereins.
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