oder es hätte schlimmer kommen können
Wer motorisiert unterwegs ist und von der Nordinsel auf die Südinsel will, kommt um den Cook Strait nicht herum. Der Kanal zwischen den beiden Inseln Neuseelands ist bekannt für seine rauhe See, da die Gegend immer sehr windig ist. Gepaart mit der Aussicht auf Sturmwetter gibt das die optimale Mischung um ganz sicher seekrank zu werden. Wir hatten uns unsere Überfahrt ein bisschen anders vorgestellt, aber bekanntlich macht das Wetter eh was es will und so haben wir uns bei der Abfahrt in Martinborogh auf eine eher ungemütlichere Reise eingestellt.
Dass die Gemütlichkeit vorbei ist zeigte sich jedoch schon viel eher als wir ahnen konnten, einige Kilometer vor Wellington. An wenig Verkehr gewöhnt dachten wir 1h Puffer bei 1h offizieller Fahrzeit würde längstens ausreichen um pünktlich bei Car Check-in einzutreffen. Denkste, nervenaufreibender Stau verzögerte die Fahrt dermassen, dass wir 3 Minuten vor Türschluss beim Check-in ankamen. Bis da hat es noch gar keine Wellen gebraucht um für ein flaues Magengefühl zu sorgen. Erst im Nachhinein erkannten wir, dass wir uns nicht zu stressen gebracht hätten, denn auch eine halbe Stunde nach der offiziellen Gateschliessung trafen immer noch Nachzügler ein, wohl alles solche die mit weit weniger Puffer als wir gerechnet haben.
Die eigentliche Überfahrt war dann halb so schlimm wie vermutet. Zwar hat es heftig gestürmt, aber der angekündigte Regen blieb aus, so dass der Himmel anfangs noch bedeckt war, die Sicht aber trotzdem akzeptabel blieb. Nur am Anfang hat man den rauheren Seegang noch gemerkt, doch die Fahrt ging nicht direkt gegen, sondern eher parallel zu den Wellen. So glich die Bewegung des Schiffes mehr einem gemütlichen Schaukeln. Die Folge war zum Glück nur Müdigkeit und nicht Übelkeit.
Je mehr wir uns der Südinsel näherten desto besser wurde das Wetter und als in die Marlborough Sounds einfuhren, schien bereits die Sonne.
Mit der Überfahrt war unsere heutige Tagesreise aber noch nicht zu Ende. Es folgte nochmals eine nicht unerhebliche Fahrstrecke. Diese führte über den Queen Charlotte Highway via Havelock nach Nelson. Eine kurvenreiche Touristenroute entlang der Sounds und durch Waldwirtschaftsgebiet über einige Pässe.
Von Nelson aus bestaunten wir über die Bucht hinweg in der Ferne die schneebedeckten Berge der Arthur Ridge im Kahurangi Nationalpark. Nelson, rsp. Richmond sollte diesmal noch nicht unser Tagesziel seinl, wie auf den letzten Reisen. Es ging noch weiter.
Wir durchquerten eines der grössten Obstanbaugebiete Neuseelands, das mitten in den Erntevorbereitungen für unsere neuseeländlischen Gala Äpfel ist. Neben Äpfeln, werden hier auch Birnen, Pflaumen, Kirschen und verschiedene Beerensorten angebaut.
Am späteren Nachmittag fuhren wir durch Motueka hindurch, auch die Hauptstadt der Abel Tasman Gegend sollte nicht unser Ziel werden. Weiter gings rauf auf die Takaka Hills, welche eine grossartige Aussicht auf die Region bieten. Und wieder runter bis fast an den äussersten Zipfel der Nordwestküste der Südinsel an den Pohara Beach.
Dort haben wir uns ein Cabin mit Strandsicht reserviert, wo wir die nächsten zwei Tage verbringen werden. So ging eine äusserst abwechslungsreiche Reise vom Norden in den Süden zu Ende. Trotz eher schlechteren Vorzeichen war es am Schluss durchaus eine bemerkenswerter Tag.