oder der Malkasten der Natur
Was wäre ein Besuch von Neuseeland ohne Rotorua und seine vulkanischen, geothermalen Sehenwürdigkeiten.
Wai-oTapu ist eine dieser Attraktionen. Wir hatten bei der letzen Neuseelandreise im 2011 bereits das Vergnügen über diesen farbenprächtigen Park fliegen zu können, als wir unseren Heliausflug machten. Das hat uns auch dazu bewogen ihn diesmal zu Fuss zu erkunden.
Die erste Attraktion ist eigentlich noch ausserhalb des Parks. Nichts desto trotz muss man zuerst das Parkticket kaufen um dann anschliessend zu einem Aussenparkplatz dirigiert zu werden. Als brave Touristen machen wir natürlich, was man von uns verlangt. So reihen wir uns ein in eine Autoschlange und gelangen dann noch rechtzeitig zu unserem 1. Schauspiel.
Der Lady Knox Geisyr wird nämlich täglich um Punkt 10:15 zur Eruption gebraucht. Ok, ich gebe zu, das ist wirklich sehr touristisch aufgezogen und die Menschenmassen um uns herum sind für mich hier in Neuseeland eher ungewöhnlich, aber was solls, wenn es nicht zur Regel wird, macht das für einmal auch nichts.
Wie gesagt wird dem Ausbruch des Geisyrs nachgeholfen. Dazu brauchts rund 1 Kilo biologische Seife (durch einen Ranger ins Loch geworfen), die die Oberflächenspannung in der darunterliegenden Wasserkammer aufbricht und schon gehts los. Mit einer Bilderbuchfontäne entleer sich der Geysir und die Masse ergötzt sich dem Schauspiel mit Aaahs, Ooohs und sichtlichem Wohlgefallen.
Der Geysir würde sich auch auf natürliche Art ohne Seife entleeren. Man erklärt uns, dass dies dann alle 2 bis 36 Stunden passieren würde, was nicht gerade im Sinne einer Touristenattraktion sei. Daher würde man hier auf schonende Art und Weise der Natur ein bisschen unter die Arme greifen und den Rhytmus festlegen.
Wie auch immer, uns hats auf jedenfall gefallen, auch mit dem Massentourismus-Touch.
Nun sind wir Richtig eingestimmt und freuen uns auf den Park mit seinen geotermalen, vulkanischen Besonderheiten. Im weitläufigen Gelände ist man zwar nie ganz alleine und doch vertreut sich die Masse angenehm, so dass man nie das Gefühl hat, das Ganze sei überloffen. Das hat auch den Vorteil, dass man Fotos weitestgehend ohne Touristen drauf machen kann.
Im Park reiht sich eine Sehenwürdigkeit an die anderen und so betrachten wir Krater, Mudpools, dampfende Becken, Sulfurhöhlen, Sinterterassen und Ablagerungen jeglicher Couleur.
Etwas ganz Besonderes ist der Champagne Pool. Dies ist der grösste Heisswasser Pool im ganzen Rotorua District. Er hat einen Durchmesser von 65 Meter und ist 62 Meter tief, auf seiner Oberfläche blubbert es permanent, nicht vom kochenden Wasser, dies hat eine Temperatur von rund 74 Grad, sondern vom austretenden Kophlendioxid. Am Rand des Pools langern sich diverse Minerale ab und bilden eine orange Krause, die sonst nirgenwo anders zu finden ist. Einfach unbeschreiblich was hier die Natur geschaffen hat.
Nach 1 1/2 Stunden Wanderung durch eine farbenprächtige Landschaft kommen wir zur letzten Attraktion des Parks, dem Teufelsbad, ein Pool in giftigem Grün, wobei hier giftig sprichwörtlich genommen werden kann, denn je gründer das Wasser, desto mehr Arsensulfide sind darin enthalten. Nicht gerade das, worin man am Abend ein entspannendes Bad nehmen möchte, ausser man sei der Teufel in Person.
Wai-o-Tapu hat uns mit seiner Farbenpracht in den Bann geschlagen, was von Oben schon fantastisch ausssah, ist von der Nähe eine noch viel intensivere Erfahrung. Wieder einmal dürfen wir neidlos die Schöpferkraft der Natur würdigen, was sie fertigbringt ist einfach unerreicht.