oder geschichtsträchtige Plätze im Norden von Neuseeland
-> Reisefotos vom 10. und 11. Tag
Ich habe Euch versprochen, dass ich noch ein bisschen über die Geschichte von Russell erzählen werden. Nun Russell ist der älteste Ort in Neuseeland, abgesehen von den Maoridörfern, selbstredend. In der Bay of Island ankerte anno 1792 auch Kapitän James Cook. Wal- und Robbenfänger, Fischer und Holzfäller waren mit die ersten, die sich hier niederliessen. Natürlich kamen auch die ersten Missionare mit und so entstand hier die Christ Church, die 1. und älteste Kirche in Neusseland. Es ging aber ungeachtet dessen trotzdem sehr rauh und ungesittet zu und her, da vor dem Vertrag von Waitangi keine Gesetze galten. Das führte auch zu Russells Übernamen "hell hole of the pacific" (Höllenloch des Pazifiks). Kororareka, wie Russell anno dazumal hiess war ein äusserst ungemütliches Pflaster. Die Kneippen waren rund um die Uhr offen und viele der dort ansässigen Siedler ständig betrunken und dementsprechend auch gewalttätig. Dies verunsicherte nicht nur Neuankömmlinge, sondern auch die Maori und so kam es wie es kommen musste, man schickte von England her einen Inspektor, der sich das ganze mal vor Ort anschauen sollte.
Das Resultat der Inspektion ist in letzter Konsequenz der Waitangi Treaty (der Vetrag von Waitangi) von 1840, welcher die Maori und die Siedler von Neuseeland unter den Schutz der britischen Krone stellte und damit Recht und Ordnung einführte. Der Waitangi Treaty Ground ist ein wunderschöner Park den wir natürlich nicht auslassen können. Man kann hier das längste Waka bestaunen, ein "Kriegskanu" der Maori, mit einer sagenhaften Länge von 35 Metern (aus einem Kauribaum geschnitzt). Es bietet Platz für 80 Ruderer und wird jeweils am 6. Februar, dem Nationaltag Neuseelands, dem Waitangi Day, zu Wasser gelassen.
Neben dem Rasen mit dem Flaggenmast, welches den Platz symbolisiert an dem der Vertrag von Waitangi unterschrieben wurde, befindet sich das Versammlungshaus der Maori, das Te Whare Rununga. Prächtige Holzschnitzereien, sowohl aussen wie innen, gedenken der Maori Stämme, die den Vertrag unterschrieben haben. Und keinen steinwurf daneben steht das Treaty House (das Vertragshaus), ein schlichter und trotzdem schöner Kolonialbau, in dem der Vetrag anno dazumal unterschrieben wurde.
Nach dem Besuch, dieses geschichtsträchtigen Ortes geht es für uns weiter immer noch nordwärts. Wir folgen der Ostküste hinauf bis zur Doubtless Bay. Einer grossen und trotzdem übersichtlichen Bucht, daher auch der Name, welche von James Cook geprägt wurde als er hier durchschipperte. Zweifelsfrei ein Bucht, soll er gesagt haben. Auch wir zweifeln nicht daran und gniessen den Ausblick. Und mit der Panorama Funktion des iPhones gibts ja sensationelle Fotos, damit ihr auch ein bisschen daran teilhaben könnt. Wer's übrigens noch nicht selbst bemerkt hat, mit einem Doppelklick auf ein beliebiges Foto eines Albums, wechselt die Fotoansicht und man sieht diese ein bisschen grösser. Zudem hat man dann auch die Möglichkeit, die Fotos als Slideshow anzuschauen. Probierts einfach aus.
Übrigens sind die letzten Föteli zu diesem Bericht schon vom 90 Mile Beach (man schreibt ihn wirklich ohne "s", wieso auch immer). Wir befinden uns an seinem südlichen Ende und erahnen wieso er so ein Touristenmagnet ist. Auch wenn man hier am Strand kaum Leute sieht.