oder wenn Touristenattraktionen verschwinden und neue entstehen

-> Reisefotos vom 75. Tag

Nach dem gestrigen Tag sind wir so richtig auf die Vulkangegend von Rotorua eingestimmt. Daher besuchen wir Waimangu, das geschichtsträchtige Vulcanic Valley. Ein Tal das erst in jüngster Zeit durch den Vulkanausbruch des Tarawera entstanden ist.

Vor 1886 waren hier in Rotorua nicht die Geysire, die Hauptattraktion, sondern die Sinterterrassen am Lake Rotomahana. Die "White Terraces" und "Pink Terraces" waren der Touristenmagnet schlechthin, Vergleichbares gab es sonst in der Welt nicht zu finden, vom türkischen Pamukkale mal abgesehen.
Dies sollte sich jedoch schlagartig ändern. Im Sommer 1886 brach der Mt. Tarawera aus und begrub die ganze Gegend mit 20 bis 40 Meter Schlamm und Asche. Verschiedene Explosionen formten das Land komplett um. Übrig blieb eine völlig zertörte komplett kahle Gegend. Die Natur formte sich hier neu und bildete über die Jahrzehnte hin einen neuen grösseren See. Und auch das Grün kam zurück, langsam aber stetig. Weitere kleinere Eruptionen folgten und das Tal wurde so nochmals umgeformt.

Heute ist das Tal immer noch geothermal aktiv und steht unter ständiger Beobachtung von Geologen und Vulkanologen. Das Studium der Gegend gibt Ihnen einen tiefen Einblick in die erdgeschichtliche Entwicklung.

Wir wandern entlang von ehemaligen Kraterrändern, vorbei an dampfenden Seen, kleinen Sinterterrassen, sprudelnden Erdlöchern und staunen einmal mehr ab der Vielfalt und Schönheit der Natur. Auf dem Bootstrip erfahren wir mehr vom Desaster von damals und der Genesis die darauf folgte und wir fühlten ein bisschen den Puls der Erde.

oder Quellen mit Forellen, Kiwis mit Kiwis und Hangi mit Haka: Rotorua live!

-> Reisefotos vom 74. Tag

Rotorua hat einiges an Attraktivitäten zu bieten. Vorallem in Bezug auf typisch neuseeländische Sehenswürdigkeiten ist man hier gut bedient.

Ok, Forellem gibt es auch bei uns zu sehen und auch bei Quellen mit glasklarem Wasser können wir noch mithalten. Aber spätestens bei den Urechsen wie dem Tuatara müssen wir passen. Diese neuseeländische Echsenart hat Jahrmillionen praktisch unverändert überdauert. Schon erstaunlich nicht, man hat hier praktische einen Mini-Dinosaurier vor sich. Zudem weisen diese Kaltblütler noch andere Sonderheiten auf. Sie wachsen extrem langsam und brauchen rund 30 Jahre bis sie ausgewachsen sind, dafür leben sie dann durchschnittlich 60 bis 100 Jahre, was für Echsen sehr lange ist. Etwas vom Aussergewöhnlichsten ist auch Ihre Atemfrequenz; sage und schreibe 2 mal pro Minute wird ein- und ausgeatmet; da erblasst jeder Apnoetaucher vor Neid.

Wir sind aber die Rainbow Springs weder wegen den Forellen noch dem Tuatara besuchen gegangen. Uns interessierte in erster Linie der Kiwi Encounter, der gleich nebenan stationiert ist. Die Kiwi Aufzucht Station ist ein eminent wichtiger Beitrag zur Arterhaltung der vom Aussterben bedrohten flugunfähigen Kiwi Vögel. Hier in der Aufzuchtstation werden Kiwis nicht gezüchtet sondern grossgezogen, damit sie gegen die von den ersten Siedlern eingeschleppten Fressfeinde, wie Possum, Wiesel, Marder oder Hermeline, bestehen können. Dazu werden den Kiwis in der freien Wildbahn die Eier aus den Nestern genommen um sie anschliessend unter kontrollierten Bedingungen fertig auszubrüten. Die geschlüpften Jungvögel werden dann in der Station bis zum richtigen Kampfgewicht grossgezogen und anschliessend wieder in die freie Wildnis entlassen. So können sie die kritische Lebensspanne in einer geschützten Umgebung verbringen und sind anschliessend gross genug um mehrheitlich gegen die Fressfeinde eigenständig bestehen zu können. Eine gute Sache, die wir mit einem Patenschaftsbeitrag für einen kleinen Kiwi unterstützten.

Rotorua und ein Maori-Erlebnis, das gehört einfach zusammen. Das Angebot ist so vielfältig, dass einem die Auswahl schwer fällt. Wir sind schlussendlich bei Te Puia, resp. Te Po hangen geblieben. Die Kombination von verschiedener Maori Folklore mit vulkanischen Sehenswürdigkeiten hat uns am meisten angesprochen. Te Puia empfängt uns mit einem imposanten Eingang. Kreisförmig ragen Pfeiler weit in den Himmel hinauf. Sie symbolisieren die Gottheiten der Maoris und sind am Spitz und am Fusse mit markanten maoritypischen Holzschnitzereien verziert. Das Zentrum bildet ein grosser Jadestein, der Glück und Segen bringen soll. Wir werden durch die hier angesiedelte neuseeländische Schnitz- und Flechtschule geführt und man zeigt uns wie hier das maorische Kunsthandwerk für die Nachwelt gepflegt und erhalten wird. Als nächstes standen die Schlammlöcher und Geysire auf dem Programm. Mit Pohutu konnten wir den grössten noch aktiven Geysir Neuseelands bestauenen. Ein fulminates Naturschauspiel. Ein Schauspiel nach Maori-Art durften wir gleich darauf erleben. Die Folklore-Vorführung wahr sehr vielseitig und enthielt neben der Begrüssungszeremonie, Gesang und akrobatischem Poi-Tanz (mit Stoffkugeln an Kordel) natürlich den Haka, den wohl bekanntesten Kriegstanz der Welt. Ein feines Hangi-Nachtessen rundete den gelungen Abend ab und als Tüpfelchen auf dem i, gabs im Anschluss ans Essen den Geysire noch beleuchtet unter freiem Sternenhimmel zu bewundern. Wir hatten wirklich die richtige Wahl getroffen.

oder ein Potpourri an Eindrücken an einem gewöhnlichen Reisetag.

-> Reisefotos vom 73. Tag

Nach 2 Tagen in Napier geht's heute wieder hinauf via Taupo Richtung Rotorua. Was ursprünglich als reiner Reisetag geplant war entpuppt sich am Schluss doch als sehr abwechslungsreiche Entdeckungstour.

Vor der Abfahrt besuchten wir in Napier noch das nationale Aquarium und das Marineland. 2 Institute, die eher auf Kinder und Familien ausgerichtet sind, wie wir uns im nachhinein eingestehen mussten. Zwar gut gemacht, aber wir sehen die Fische, Vögel und Viecher halt doch lieber bei Touren und beim Tauchen wild in freier Natur.

Da war der Huka Fall, den wir bei der Durchfahrt hinter Taupo besichtigten schon eher nach unserem Gusto. Der Waikato River, einziger Abfluss des Lake Taupo, rauscht ungestüm durch einen natürlichen Kanal bis er sich an dessen Ende tosend in ein tiefer liegendes Becken ergiesst. Die Wassermassen des sonst glasklaren Flussen schäumen dabei weissblau auf und erzeugen in der Sonne ein erhabenes Lichtspiel. Wir staunen ab dem faszinierenden blau glitzernden Wasser, das die Natur hier von seiner schönsten Seite zeigt.

Auf der Weiterfahrt machen wir noch Halt bei den "Caters of the moon". Wer sich dabei eine Mondlandschaft vorstellt liegt ziemlich falsch, aber der Namen tönt halt gut und lässt sich wohl besser vermarkten als "dampfende Löcher".
Lachanfall
Das mit Büschen übersähte Areal beherbert verschiedene dampfende Krater und sogar kochende Schlammlöcher, die einen ersten Eindruck von den Kräften geben, die in dieser Gegend unter der Erde wirken. Nicht umsonst gibts hier verschiedenste geothermale Kraftwerke, welche die Hitze im Untergrund nutzen um Dampf zu erzeugen, der wiederum zur Stromgewinnung genutzt wird.

So sind wir bestens gelaunt und eingestimmt auf vulkanische Aktivitäten in Rotorua angekommen.