oder den Maori-Legenden auf der Spur
Von Motueka aus gibt es noch anderes zu erkunden als den Abel Tasman Nationalpark. Darum machen wir uns auf den Weg ins Hinterland zu Höhlen und Quellen.
Wir staunen immer wieder wie hügelig ja fast bergig das Hinterland entlang der Küste ist. Nichts mit grossen flachen Gebieten wie man es grösstenteils von Europa her kennt. Die Strasse steigt sehr schnell steil und kurvig an als wir die Takaka Hills rauffahren.
Noch bevor wir zu den Nguara Caves gelangen geniessen wir vom Hawkey's Lookout aus den Ausblick hinunter auf die Küste. Das schöne Wetter erlaubt uns eine Fernsicht bis hinüber nach Nelson und Richmond und wir betrachten die Ausläufer der Marlboroughs die weit ins Meer hinaus reichen.
Um uns herum sind Kaarstfelsen in allen erdenklichen Formen zu bestaunen. Wir lesen von einer Maorilegende die besagt, dass dies die Überreste eine schrecklichen echsenähnlichen Kreatur sei, die hier in einer Höhle lebte und die Leute tyrannisierte. So lange bis sie von einer jungen cleveren Maorifrau überlistet und verbrannt worden sein soll. Die Felsen entsprechen den Gebeinen des Ungeheuers.
Die geologische Erklärungen auf derselben Tafel lesen sich weit weniger abenteuerlicher.
Während der Führung durch die Nguava Caves, die wir kurz darauf machen, gibt's viel zu staunen. Die von Stalaktiten und Stalagmiten übersähte Höhle ist ein imposanter Anblick. Über Jahrhundertausende haben sich hier die prächtigsten Skulpturen gebildet. Man bedenke, dass ein Stalaktit in 80 Jahren nur rund 2 bis 3 cm wächst. Unglaublich, wenn man dann die riesigen Säulen sieht, die manchmal sogar zusammengewachsen sind. In den Höhlen hat man auch Skelette von Moas gefunden, welche durch Löcher in die Höhle gefallen und hier gestorben sind. Der Knochen den Karin auf dem Foto festhält ist übrigens ein Oberschenkelknochen der grössten Moa-Art, die bis zu 5 Meter hoch wurde.
Nach diesem interssanten Ausflug in den Untergrund Neuseelands führte die Reise weiter zu den Pupu Springs, dem ergiebigsten Süsswasserquellsystem Neusellands. Übrigens ist Pupu eine Abkürzung und steht für Te Waikoropupu. Das sagt hier nur niemand, weil's viel zu lange ist. Da tönt doch Pupu viel smarter. Quellen stellt ich mir als sprudelnde Wasser vor, die aus einem Felsen entspringen. Darum war ich überrascht über die Ruhe und Erhabenheit, die diese Quellen hier ausstrahlen. Tiefblaues Wasser strömt von unterirdischen Kavernen nach oben und erzeugt ein stetes Spiel von Wasserblasen in den Quellpools. Das Wasser ist von einer kaum zu übertreffenden Reinheit, die sogar in den Legenden der Maoris wieder zu finden ist. Kein Wunder sind die Quellen noch heute lokal und national von grosser Bedeutung.