oder wenn die Natur Kunstwerke hervorbringt, bleibt nur das Staunen.

-> Reisefotos vom 29. Tag

Nachdem ich gestern bereits den Stadtgarten von Oamaru besichtigt habe, geht's heute nochmals ein wenig zurück des Weges zu den Moeraki Boulders.

Vom Parkplatz führt ein kleiner Pfad an den Strand und man muss etwa einen halben Kilometer dem Strand entlang spazieren bis man zu den Bouldern gelangt. Unterwegs findet man jede Menge Strandgut von abgerissen Wasserpflanzen über Muscheln bis zu regelrechten Friedhöfen von kleinen glänzenden Schneckenhäuschen.

Die Kugeln sieht man schon von weitem. Verstreut am Strand, wie wenn Riesen Boccia gespielt hätten. Eine Laune der Natur in diesem Ausmass nur hier findbar. Mit Bruno, mein Bruder für die die Ihn nicht kennen, habe ich in der Provence auch schon kleine Kugeln mit durchmesser bis zu rund 20 cm ausgegraben. Was sich mir hier präsentiert hat aber Dimensionen die kaum vorstellbar sind. Entstanden über Jahrmillionen angefangen von rund 400 Millionen Jahre sind hier Kugeln, die einen Durchmesser von bis zu 2,5 Meter aufweisen. Gigantische Zeugen der Zeitgeschichte unserer Erde.

Entstanden durch Kristallisation rund um feste Ablagerungen innerhalb der Meeressedimentschichten. Über die Jahre ins gigantische gewachsen und durch die Errosion wieder freigesetzt.

Leider hat die Sammlerleidenschaft der frühen Entdecker nur die grössten nicht transportierbaren Boulder übrig gelassen, alle kleineren wurden als "Souvenirs" in die ganze Welt mitgenommen. Trotzdem ist der Anblick faszinierend und man erkennt wie klein und unscheinbar der Mensch eigentlich ist, ab der gewaltigen Schöpfungskraft der Natur, die solche Wunder hervorbringt.

Am Nachmittag geht's wieder zurück nach Oamaru, einer historischen Handelsstadt, die in der frühen Besiedlungsgeschichte zeitweise wichtiger war als die heutigen Metropolen Dunedin oder Christchurch. Oamaru war zu seiner Blütezeit gleich gross wie Los Angeles zur selben Zeit und Dreh und Angelpunkt für den Woll- und Fleischexport nach Europa und Amerika.

Die sehr gut erhaltenen Gebäude überall in der Stadt zeigen, wie prosperierend es Anfangs des 18. Jahrhunderts hier zu und her gegangen ist. Der Kalkstein für den Bau der prächtigen Amts- und Handelshäuser wurde direkt an der Landzunge der eigenen Küste abgebaut.

Dort wo dieser Abbau statt fand befindet sich heute ein Reservat für die kleinen Blaupinguine. Leider konnte ich keinen auf Foto bannen, da sie in der Regel früh morgens hinaus aufs Meer gehen und erst beim Eindunkeln wieder zurück kommen. Trotzdem war es eine spanndende Führung bei der ich eine Menge über die putzigen Kerlchen erfuhr, die schon seit Jahrhunderten hier brüten. Die Kolonie lebte früher sogar bis in die Stadt hinein, da die Pinguine sich überall wo sie Unterschlupf finden breit machen. Darum ist es relativ einfach sie im Reservat zu kontrollorieren, nutzen sie doch dankbar die bereitgestellten Schlupfhäuschen um darin ihre Nester zu bauen. Und auch gelegentlicher Besuch von sich sonnenden Robben hält sie nicht fern.

Ich verliess Oamaru mit vielen Eindrücken aus früheren Zeiten Richtung Timaru, damit ich morgen nicht so weit nach Christchurch habe. Schliesslich will ich Karin dort pünktlich am Flughafen abholen.