oder wenn dich das Goldfieber packt.
Heute können wir gemütlich ausschlafen, denn wir werden erst um 10:00 Uhr von Linda zu unserer Morgentour nach Shantytown abgeholt. Shantytown ist eine rekonstruiertes Goldgräberstädtchen und gibt einen Einblick in die Zeit des Goldfiebers Mitte des vorletzten Jahrhunderts.
Das erste das Leute an die rauhe Westküste gebracht hat ist das Gold. Erst später wurde in dieser Gegend Holz und dann auch Kohle abgebaut, wobei letztere bis heute ein Exportgut geblieben ist. Die Holzindustrie kam sehr rasch nach den Goldsuchern, denn Holz wurde für alles mögliche gebraucht. Shantytown gibt auch hier einen Einblick.
Schon nach dem Durschreiten sind wir gefesselt vom riesigen Wasserrad, dass unsere Blicke fesselt. Kurz gefolgt von der Dampflokomotive die im Bahnhof wartet. Das Riesenrad dient übrigens zum Antrieb einer Hammerwalze die abgebautes goldhaltiges Erz zu Sand zertrümmert, damit es nachher ausgewaschen werden konnte.
Wir machen uns auf zum Dampfzug und reisen auf einer kurzen Strecke mitten in den angrenzenden Regenwald. Genau gleich wie es früher zur Holzgewinnung gemacht wurde. An der Haltestelle dürfen wir einen Einblick in den Führerstand riskieren und sehen das die Glut des Kohlefeuers im Brennkessel. Auf dem Rückweg halten wir an einem restaurierten Sägewerk und erhalten einen Hauch von Ahnung der Knochenarbeit die hier tagein tagaus geleistet wurde.
Nach der Rückkehr ins Städtchen besichtigen wir die unterschiedlichsten Handwerkshäuschen, Banken, die Kirche, ein Hotel, die Schule, das Gefängnis, die Feuerwehr und sogar ein Spital und ein chinesisches Viertel. Mit viel Liebe wurde hier das Leben der Goldgräber und frühen Siedler aufwendig rekonstruiert und dargestellt. Wir erfuhren, dass man lieber gesund blieb, denn die Gedanken bei der Besichtigung des Spitals waren schon ein bisschen gruselig. Oder dass 12 Quadratmeter für Laden, inkl. Wohnung reichten. Oder dass es schon dazumal Reiche und Arme gab, die einen mit 2. stöckigen Häusern und die andern mit Baracken gerade mal gross genug für eine Holzpritsche und einen kleinen Kamin zum Kochen und sich aufwärmen.
Das Leben war sicher hart und entbehrungsreich. Auf jedenfall für die meisten der Goldsucher. Und doch hat uns beim Goldwaschen auch ein bisschen das Fieber gepackt. Wo ist wohl das Gold, habe ich jetzt schon alles mit dem Sand aus der Schüssel gekippt, nein da glänzt doch was, ja da ist wirklich Gold, ich habs geschafft!
Shantytown wird uns in guter Erinnerung bleiben und Linda bringt uns zurück nach Greymouth wo der TranzAlpine bereits wartet. Und wir warten dann auch noch ein bisschen bis er mit fast stündiger Verspätung Richtung Christchurch abfährt.
Wir passieren eine der bereits geschlossenen Kohlenminen entlang des Flusses. Noch heute zeugt die grosse Zufahrtsbrücke von der ehemaligen Wichtigkeit dieser Miene. Sie war auch Schauplatz des grössten neuseeländischen Grubenunglücks mit über 60 toten Kumpels. Kohle wird heute noch in verschiedenen Bergwerken entlang der Küste abgebaut und in alle Welt exportiert, da sie von hoher Qualität mit sehr guten Brennwerten ist.
Das Wetter bleibt uns auf der Weiterreise hold und während sich im Westen die Wolken auftürmen entfliehen wir wieder zurück in den Osten durch den Tunnel der Sonne entgegen. So können wir die auf der Hinfahrt verpassten Fotoshootings nachholen und gelangen ohne weitere Verzögerung nach Christchurch.
Diesmal ist auch das Wetter im Osten gut und so können