oder Sternenhimmel im Untergrund

->Reisefotos vom 40. und 41. Tag

Nach den Höhen des Mt Taranaki war uns wieder nach etwas bodennäherem zu Mute und was bietet sich das mehr an als die Höhlengegend von Waitomo.
So fuhren wir querfeldein über Stock und Stein (bei dem Ausmass dieser Hügellandschaft ist das Emmental geradzu ein Vorgarten, sage ich euch) nach Waitomo Caves und wie's der Name schon sagt sind hier Höhlen das Mass aller Dinge und natürlich das was darin kreucht und fleucht, respektive an der Decke hängt, die weltberühmten, neuseeländischen Glühwürmchen.

Ich habe es mir nicht nehmen lassen auch diesmal eine kleine Höhlentour zu unternehmen. Das heisst dann in Neuseeland, ausrüsten mit Neopren-Anzug, Gummistiefeln, Helm inkl. Stirnlampe und Kletterausrüstung. Nach einer Kurzinstruktion in der Handhabung der Abseilvorrichtung ging's auch schon los runter in die Unterwelt.

Nach dem Abseilakt wandert man in der Dunkelheit mal über scharfe Kalksteinfelsen mal im knietiefen bis hüfthohen Wasser (Temperatur ca. 12 Grad Celsius). Zu bewundern gibts neben Stalagtiten und -miten das Lichtspiel der Glühwürmchen die mit ihrem blauen Licht einen staunenswerten Sternenhimmel an die Höhlendecken zaubern.

Zur Abenteuertour gehört auch das Durchkriechen von Löchern und Engpässen, ein bisschen Tubing auf dem gemütlich dahinfliessenden unterirdischen Fluss, sowie zum Dessert das Erklimmen der Höhlenwand zurück an die Oberfläche. Da wird einem richtig was geboten fürs Geld.

oder von der Erhabenheit eines Berges

-> Reisefotos vom 36. Tag

Der Mount Taranaki hat es mir angetan und darum wollte ich die Herausforderung annehmen und den Summit erklingen. Das Wetter war hervorragend, auch wenn am Morgen ein Wolkenband den Vulkan umgab. Der Gipfel lag aber im Freien und das war das wichtigste.

So machte ich mich wieder auf hinauf zur Richtstrahlstation, nur dass es diesmal hier mit dem Aufstieg noch nicht zu Ende war. Es folgte das steinge Bachbett wo wir gestern den Weg selbst erfinden mussten. Anschliessend eine nicht enden wollende Treppe. Wahrscheinlich um einem mild zu stimmen für das anschliessende fehlen eines Weges, der diesen Namen verdient hätte. Serpentinen sind in Neuseeland verpöhnt, hier wird einfach alle 50 Meter ein Pfosten eingeschlagen und damit hat es sich. Wenn man Glück hat gibt es dazwischen so etwas wie Trampelpfade von all die sich schon vor einem heraufgeplagt haben. Aber es ist halt wie es ist und so muss man sich überwinden und hinaufkämpfen.

Nach der Treppe folgte ein anstrengender Aufstieg über rutschendes Geröll bei dem man mit jedem Schritt wieder einen halben zurückrutscht. Weiter gehts dann mit einer Kraxelei über felsiges Gebiet. Diese endet kurz nach einen Seitengrad des Nebengipfels. Von dort kann man den eigentlichen Gipfel schon erkennen. Zuerst gehts aber noch kurz abwärts über ein Schneefeld in dem die letzen Schnee- und Eisreste liegen. Nach einer letzten Rutschpartie auf losem Fels- und Sandgemsich erreiche ich nach knapp vier Stunden den Gipfel.

Wenn man dann ganz oben steht und das Panorama geniesst wird man von einem unglaublichen Glücksgefühl überwältigt. Alle Strapazen des Auftstiegs sind wie weggeblasen und man geniesst einfach nur den Moment. Wahnsinn, sage ich Euch, einfach Wahnsinn!

Das "Himugüegeli" ist übrigens nicht das Einzige, das sich auf dem Gipfel tummelte. Ich habe mich schon gefragt, wie die hier raufkommen und vorallem was die hier suchen. Wie auch immer, das bleibt wohl eines der Geheimnisse der Mutter Natur. Die hat mich hier mit Eindrücken überhäuft, dass ich wohl noch lange davon zehren kann. Dabei sei nicht nur der Ausblick erwähnt, nein auch Gesteinsformationen oder die 3 fussballgrossen, verschiedenfarbigen Steine, die wie drappiert dalagen, wohl um jedem die Vielfalt der hiesigen Gesteinswelt zu zeigen. Alles stimmte für ein unvergessliches, phantastisches Erlebnis.

oder wenn der Wind das schlechte Wetter hinfortbläst

-> Reisefotos vom 35.Tag

Wir waren ein bisschen enttäuscht als wir am Vorabend die Wetterprognosen im Internet lasen. Wieder einmal waren Wolken und Regen angesagt. Doch wir sollten positiv überrascht werden, denn der am Abend zum Sturm aufgefrischte Wind war über Nacht nicht untätig gewesen und hat das ganze schlechte Wetter hinaus aufs Meer geblasen. Wir hatten strahlenden Sonnenschein und prächtigste Aussichten auf den Taranaki.

Das mussten wir natürlich ausnutzen. Wir packten unsere sieben Sachen und warfen uns in die Wanderkleider. Ab ging's mit dem Auto zum North Egmont Visitors Center, einem der Ausgangspunkte für Wanderungen am Taranaki. Schon bei der Hinfahrt staunten wir über die Erhabenheit des Vulkans der mächtig über der Landschaft trohnte.

Es gibt verschiedenste Wanderungen die man am Taranaki machen kann und wir entschieden uns für den Tahurangi Loop eine abwechslungsreiche Rundwanderung. Diese führt vom Center das auf 950 Metern Höhe liegt zuerst hinauf zu einer Richtstrahlstation auf 1550m, dann rund eine Stunde entlang der Bergflanke um den Vulkan herum, um dann durch die Buschwald-Zone wieder zurück zu kehren. Eine abwechslungreiche Tour mit wunderschönen Ausblicken hinunter ins Flachland rund um New Plymouth und hinaus aufs Meer. Es gab sogar einen Ausblick auf die Vulkankette des Tongariro Nationalparks mit dem Mt. Ruapehu, dem Ngauruhoe und natürlich dem Mt. Tongariro, der übrigens von weitem mit Abstand Unspektakulärste ist.

Neben den schönen Ausblicken gab's auch eine kleine Überraschung, denn als wir kurz nach der Tahurangi Lodge, der privaten Berghütte des hiesigen "Alpenclubs", dem Weg bis zu einem Bachbett folgten war plötzlich fertig. Da war das vorgängige Schild "Keep to the track", wegen dem heiklen Terrain, geradewegs ein Hohn. Der Bach hat mit seinem Geschiebe aus riesigen Steinquadern den Weg einfach weggerissen. Zwischen uns und der Wegfortsetzung klaffte ein steiles Bachbett und so mussten wir uns den Weg selbst suchen. Für Neuseeland-Verhältnisse übrigens nichts ungewöhnliches, aber überrrascht ist man trotzdem, da man sich solches von den schweizer Wanderwegen eher nicht gewöhnt ist.

oder umstrittene Kunst als Touristen-Attraktion

-> Reisefotos vom 34.Tag

Von Whanganui fuhren wir entlang der Küste nach New Plymouth. Vom Mount Taranaki der hier das Landschaftsbild dominieren sollte haben wir bei der Hinfahrt am Anfang nicht viel bemerkt, denn die Wolken hingen so tief, dass man ihn nur erahnen konnte. Der Mount Taranaki ist ein 2500 Meter hoher Vulkankegel in der Mitte einer Ebene die Holland gleicht, es versteht sich von selbst dass sicht hier fast alles um diesen Vulkan dreht.

Da es für einen Besuch des Visitors Center am Vulkanfuss heute nicht mehr reichte, machten wir den schönen Spaziergang entlang der Küste stadteinwärts auf dem New Plymouth Coastal Walk.

Schon von weitem erkannten wir unser Ziel die Wind Wall. Dieses Kunstwerk wurde anlässlich des Millenium Jahreswechsels errichtet und ist heute noch umstritten, obwohl es sich schon längst zur Touristenattraktion gemausert hat. Die riesige rote Laterne besteht aus einem Fiberglass-Carbon-Gemisch und schwenkt mit dem Wind, sieht recht spektakulär aus. Vorallem meint man die Konstruktion müsse jeden Moment brechen und ein mulmiges Gefühl kommt auf obwohl man es eigentlich besser weiss.

oder eine Schifffahrt ohne Reisekrankheit und ein Sonnenuntergang ders in sich hatte

-> Reisefotos vom 33. Tag

Nun war es soweit, die Zeit auf der Südinsel war definitiv um. Die Fähre legte pünktlich um 10:15 Uhr Ortszeit Picton ab Richtung Wellington. Der Weg führt quer durch den Queen Charlotte Sound über den Cook Straight, dem offenen Meeresarm zwischen den beiden Inseln, hinein in die Bay an der Wellington liegt. Die Überfahrt dauert ein bisschen mehr als 3 Stunden und war dank gutmütigem Wetter einfach zu überstehen. Und ich hatte diesmal auch keine Migräne wie das letzte mal und bekam nun auch etwas mit von der Umgebung.

Wir blieben nach der Ankunft nicht in Wellington sondern fuhren gleich weiter nach Whanganui. Als wir dort am Abend an den Strand fuhren um Fotos vom Sonnenuntergang zu schiessen, war dies eine richtig kleine Odyssee, denn es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir endlich am Strand vorne waren. Wir merkten, dann erst am Folgetag, dass wir durch unsere Herumkurverei mit viel Glück den schönsten aller Strände erwischt hatten. Ihr könnt Euch auf den Fotos selbst davon überzeugen.