oder von neuem ein unvergessliches Erlebnis in der Wildnis des Fjordland-Nationalparks
-> Reisefotos vom 13. und 14. Tag
Nachdem ich bereits im 2009 diesen Trip gemacht hatte, konnte ich Karin überzeugen, dass dies ein Must-Do in dieser Region ist. Der Overnight-Trip in den Doubtful-Sound muss man einfach erlebt haben. Wir hatten uns wiederum für Deep Cove Charter entschieden, denn das Familienunternehmen bietet ein einmaliges Ambiente und mit max. 12 Teilnehmern kommt man sich auch nicht vor, wie wenn man mit der Masse mitschwimmern würde. Andere Boote von Real Journey fassen bis zu 80 Personen, da ist man dann eher eine Nummer unter vielen.
Schon vom ersten Augenblick an fasziniert uns die wilde, raue Gegend des grössten, neuseeländischen Nationalparks, übrigens auch UNESCO Weltnaturerbe. Die Überfahrt über den Lake Manapouri ist schnell vorbei und man sieht bei der Ankunft an der Anlegestelle am anderen Ende des Sees schon von weitem die Hochspannungsleitungen des grössten Wasserkraftwerks Neuseelands. Es produziert 14% des neuseeländischen Stromes und nutzt dabei den Höhenunterschied vom See zum dahinterliegenden Doubtful-Sound. Das ganze Kraftwerk ist in den Fels hinein gebaut, von aussen sieht man nur die Wassereinlässe und eben die Hochspannungsleitungen.
Chris empfängt uns herzlich und wir laden unsere sieben Sachen in den Anhänger des Busses und schon gehts los über den Wilmot-Pass nach Deep Cove dem kleinen Hafen am Ende des Sounds, wo unser Boot auf uns wartet. Der Umstieg ist rasch erledigt und schon fahren wir los in Richtung Tasman Sea. 40 km liegen vor uns, so weit ist nämlich Deep Cove vom Meer entfernt. Der Doubtful Sound ist damit der 2. grösste Sound in Neuseeland.
Zum Mittagessen gibts feine frisch gefangene Langusten (Crayfish), Toast, Salat und weitere Leckereien. Gut gestärkt können wir am Nachmittag einen kleinen Kajak-Ausflug machen. Gut zu wissen, dass das Schiff immer in der Nähe ist, kajaken ist für Ungewohnte nämlich erstaunlich angstrengend.
Zur Erhohlung und Entspannung dürfen wir ein bisschen fischen. Cris kennt die guten Plätze und wir klappern einen nach dem anderen ab. Als ich dann den 1-Meter Hai an der Angel hatte war ich schon ein bisschen erstaunt. Alle auf dem Schiff waren begeistert, nichts desto trotz haben wir den kleinen nach ein paar Fotos vom Haken genommen und wieder zurückgeworfen. Und schwupp war er wieder in den Tiefen verschwunden. Das Anglerglück sollte uns hold sein und so fingen wir unser Nachtessen inklusive Vorspeise, denn wir erwischten auch einen Teriyaki-Fisch, den wir mariniert und roh mit etwas Sojasosse und Wasabi-Paste genossen.
Später holte Chris auch noch seine Reuse ein mit der er jeden Tag die Langusten für den Mittagstisch fängt. Es hatte wieder einige dieser Delikatessen dabei, wobei Weibchen und kleinere Exemplare artig wieder zurück geworfen wurden. Ein schonender Umgang mit Tieren und Umwelt wird hier vorbildlich vorgelebt.
So ging der Tag, trotz gelegentlichem Regen und düster, tief hängenden Wolken rasch vorbei. Uns wurde nie langweilig und dieses Wetter gehört wohl zur Kulisse des Doubtful Sounds. Die Stimmung an Board war ausnehmend positiv und wir freuten uns schon auf das Nachessen, nicht zuletzt, weil der Duft des im Ofen schmorenden Rehbratens uns seit einigen Stunden begleitet. Das Nachessen war nochmals ein Höhepunkt mit selbstgefangenem Fisch, Rehbraten, Kartoffeln, Gemüse und der obligaten Rüeblitorte (viel saftiger als in der Schweiz) zum Dessert, einfach einer herzhafte Schlemmerei.
Mit der Nacht kehr Ruhe ein im Sound, das Schiff lag geankert in einer Bucht und es schaukelte nicht mal, so dass die Ruhe nicht nur akustisch, sondern auch physisch spürbar wurde. Genau das richtige für einen tiefen, friedlichen Schlaf.
Wir fuhren bereits zurück als es am anderen Morgen das Frühstück gab. Nochmals konnten wir die Eindrücke auf uns wirken lassen. Als wir dann bei der Rückfahrt über die Passstrasse nochmals zurückblicken konnten auf den teilweise fast surreale Szenerie des Sounds, befiel uns ein unbeschreibliche Schwermut, aber auch eine innere Zufriedenheit etwas unvergleichliches erlebt zu haben.