-> Karins Reisefotos vom 15. bis 18. Tag

2.3.2011

Am Mittwoch war es Zeit für Eddy, dem „Ruf des Berges“ – sprich dem Start des Milford Tracks – zu folgen.

Bereits auf dem gut 10minütigen Fussweg vom Campingplatz zum DOC-Büro wechselte das Wetter fast im Minutentakt. Als dann der Bus, welcher die Tramper von Te Anau zu den Te Anau Downs bringen sollte, um viertel nach Eins losfuhr, setzte erneut der Regen ein und ich war einmal mehr froh, nicht mitwandern zu müssen (schliesslich sind nur die Männer „nicht aus Zucker“ Nachdem ich im Supermarkt ein paar Einkäufe getätigt und einen „Lädeli-Rundgang“ durch den Ort gemacht hatte, blieb ich für den Rest des Nachmittags / Abends in unserer trockenen und (dank Heizung) warmen Cabin und vertrieb mir die Zeit mit lesen und Sudoku lösen.

3.3.2011

Nach dem gestrigen Faulenzer-Nachmittag wollte ich mich zur Abwechslung wieder einmal etwas bewegen. Und da ich alleine unterwegs war, suchte ich mir auch keinen Berg, sondern eine möglichst ebene Strecke für einen ausgedehnten Spaziergang aus. Mit Woll- und Regenjacke und Fotoapparat ausgerüstet ging’s los Richtung „Bird Wildlife Centre“. Und da das Wetter wider Erwarten trocken blieb (was wohl am ausgedehnten Wind lag J), entschied ich mich spontan für einen Ausflug an die Control Gates, dem Startpunkt des Kepler-Tracks. Weil ich weder etwas zu trinken noch einen kleinen Snack eingepackt hatte, war das Knurren meines Magens mein ständiger Wegbegleiter und Taktgeber auf dem Rückweg ins Dorf. Der Apple Pie im „Miles Better Pies“ war trotz unzähligen Rosinen der Beste, den ich seit Langem gegessen hatte.

Am späteren Nachmittag schaute ich mir im Kino „ Ata Whenua (Shadowland) – Fiordland on Film“ an. Begeistert von den überwältigenden Aufnahmen aus der Helikopterperspektive und der wunderschönen Hintergrundmusik buchte ich anschliessend im Top10-Office den Ausflug zum Milford Sound.

4.3.2011

Als nach einer – dank Sturmböen und Regen – relativ kurzen Nacht um 07.00 Uhr der Wecker ging, wäre ich nur allzu gerne noch etwas liegen geblieben, doch „die Pflicht“ rief. Und siehe da, kurz vor Acht hörte der Regen auf und es zeigten sich vereinzelt blaue Stellen am wolkenverhangenen Himmel.

Pünktlich um 08.30 Uhr traf der „Go Milford“-Bus ein und die 120 km lange Reise in Richtung Milford Sound konnte beginnen. Den ersten Teil der Strecke hatte ich am Samstagnachmittag, als wir auf den Key Summit wanderten, bereits gesehen. Doch mit den geänderten Wetterverhältnissen änderte sich auch das Landschaftsbild. Der Höhepunkt der Anreise kam nach der „Divide“, dem mit gut 500 M.ü.M. am tiefsten gelegene Pass in Neuseeland. Das Landschaftsbild veränderte sich und trotz Wolkenkulisse konnte ich mich nicht satt sehen an der atemberaubenden Mischung aus Regenwald und hoch in den Himmel aufragenden Granit-Felsen. Auch die Fahrt durch den einspurig befahrbaren, 1270 Meter langen Homer Tunnel erwies sich als kleines Abenteuer – gab es doch von Ost nach West eine Höhendifferenz von 70 Metern zu überwinden.

Und nach dem Tunnel bekamen wir auch einen lang ersehnten Kea zu sehen. Der grüne Bergpapagei liess sich bei seinem Frühstück nicht von uns Touristen stören und wurde wohl unzählige Male abgelichtet.

Als nächster Höhepunkt war die Besichtigung des „Chasm“ an der Reihe. Während des kurzen Spazierganges durch den Regenwald wurde aufgrund des immer lauter werdenden Rauschens schnell klar, dass hier das Wasser eine Hauptrolle spielen würde. Und wir wurden nicht enttäuscht: Mit grossem Getöse ergoss sich das Wasser durch eine enge Felsenschlucht und bot jede Menge Fotomotive!

Nach einigen Minuten erreichten wir schliesslich das Ziel unserer Reise, den Milford Sound, welcher als einziger Fjord diekt mit dem Auto erreichbar ist. Der Mitre Peak zeigte sich bei der Abfahrt unseres Bootes noch sehr bedeckt und wir hofften, dass sich das Wetter im Verlauf der nächsten Stunden noch bessern würde. Auf der Rundfahrt durch den Milford Sound gab es nun jede Menge Wasserfälle, steil aufragende Felsen und scheinbar „aus dem Nichts“ wachsende Sträucher und Bäume zu bewundern. Als die Tasman Sea in Blickweite kam, konnten wir sogar einen Blick auf den blauen Himmel erhaschen.

Auf der Rückfahrt stand ein Besuch des „Aquatic Centre“ auf dem Programm. Als wir nach einer Viertelstunde wieder ans Tageslicht kamen, hatte sich auch das Wetter schlagartig gebessert: Die Wolken hatten dem blauen Himmel Platz gemacht und die letzten Meter konnten wir auf dem Oberdeck bei Sonnenschein geniessen. Und nun zeigte sich auch der Mitre Peak von seiner besten Seite und ich konnte endlich das lang ersehnte Foto des wohl am meisten fotografierten Berges von Neuseeland schiessen!

5.3.2011

Ausschlafen und warten auf Eddy