oder das Emmental Neuseelands, mit Regen- statt Tannenwäldern

-> Reisefotos vom 22. Tag

Wie um uns den Abschied schwer zu machen zeigte sich Stewart Island am heutigen Morgen nochmals von seiner schönsten Seite und so gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang zu bestaunen. Auch beim Rückflug nach Invercargill präsentierte sich uns ein überwältigendes Panorama, ein Mix aus Wolken, Meer, Inseln und vereinzelten Fischerbooten.

Unsere Reise ging, nach einem kurzen Kaffehalt im südlichsten Starbucks der Welt, weiter auf den Southern Scenic Route durch die Catlins. Eine Hügellandschaft wie das Emmental, dass sich entlang der Südost-Küste dahinzieht. Einzig die Wälder unterscheiden sich hier von zu Hause und natürlich der Meeresanstoss. So gabs neben grünen Hügeln mit Unmengen von Schafen, halt auch weite Sandstrände zu sehen. Wir trafen auf Seelöwen, betaunten versteinerte Wälder und schauten einem Pinguin bei der Mauser zu.

Wir haben auch festgestellt, dass geteerte Strassen hier nicht der Standard sind, entlang der Küsten durften wir doch einige Kilometer "Gravelroad" (Kiesstrassen, oder mehr bessere Schotterpisten) befahren. Unser Auto hat am Ende des Tages auch entsprechend ausgesehen. Dieses Ende lag Mitten in den Catlins auf dem Campingplatz am McLean Fall.

oder unterwegs im Namen eines Räubers

-> Reisefotos vom 21. Tag

Stewart Island ist nicht zu unterschätzen. Die Insel ist grösser als man denkt und bereits die erschlossenen Teile können zu Fuss nicht alle an einem Tag erreicht werden. Und da wir nur einen Tag auf der Insel eingeplant hatten mussten wir uns ein bisschen aushelfen. So mieteten wir kurzerhand ein kleines Wägelchen, einen Ford Ka mit dem Namen "Wild Cat". Nicht gerade schmeichelhaft für den Wagen, aber alle Mietwagen trugen Namen, von nicht gerade beliebten Räubern und die Wildkatze war noch der harmloseste.

So mobilisiert fuhren wir von einem Zipfel zum anderen, parkierten auf den vorhanden Abstellplätzen und nahmen den Rest bis ans Meer oder den Aussichtspunkt (z.B. der Ackers Point mit dem Leutturm) unter unserer Füsse. Wir besuchten einige wunderschöne Buchten und genossen die Stimmung von Meer, Wetter, Wind und Wolken.

Wir entdeckten auch den Ankerstein der Insel (neben der Ankerkette, die auf den Fotos ersichtlich ist), welche zusammen mit dem Ankerstein (oder der anderen Ankerkette) der Südinsel dafür sorgt, dass Stewart Island immer an Neuseeland angebunden bleibt, zumindest wenn man den Legenden der Maori glauben schenkt.

Auch am 2. Abend auf Stewart Island genossen wir nochmals den köstlichen Seafood, den es hier zu essen gibt. Wir waren uns einig, dass der Abstecher südlicher als der Süden sich gelohnt hat und wir es wieder machen würden.

oder auf dem Weg auf die Insel.

-> Reisefotos vom 20. Tag

Wir lassen Te Anau und das Fiordland hinter uns. Wir sind nach so viel Wasser, das wir gesehen haben, reif für die Insel. Daher machen wir uns auf den Weg nach Stewart Island. Ein Abstecher der jeder machen sollte, denn die Insel hat neben dem viel zitierten "Mud", wohl verstanden nicht der Heilschlamm von Rotorua, sondern der unter den Füssen, noch viel anderes zu bieten.

Wir nehmen dabei die Southern Scenic Route, weil wie der Name bereits andeutet, auf dieser Strecke einiges zu sehen ist. Und da für mich die Strecke nicht neu ist kenne ich das eine oder andere davon auch schon, so spiele ich ein bisschen "Touri-Guide" für Karin. Wobei zu sagen ist, dass sich auch für mich, das eine oder andere in neuem Licht präsentiert. So ist zum Beispiel die Clifden Suspension Bridge (Hängebrücke) wegen strukturellen Problemen nicht mehr passiertbar. Sie hat wohl in letzen 2 Jahren zu fest gelitten und Denkmalschutz scheint nicht eine von Neuseelands Stärken zu sein. Oder Monkey Island ist dank aufkommender Flut nicht mehr erreichbar und für ein Spaziergang im eiskalten, kniehohen Meerwasser war Karin nicht zu erwärmen.

Es gab aber auch sichere Werte unterwegs. Nein ich meine nicht die vielen Schafe und Kühe entlang unserer Fahrt, obwohl auch die zahlreich zu sehen waren. Übrigens für alle zur Errinnerung wir sind immer noch in Neuseeland und nicht etwa bereits in China, die schwarz-weissen Viecher auf den Fotos sind also keine Pandas, auch wenn man sie von weitem für solche halten könnte, es sind Kühe, mit lustigem Farbmuster zugegebenermassen. Wie gesagt gibts Sachen auf die man sich verlassen konnte. Eines davon waren die sagenhaften Kuchen und Törtchen im Yesteryears Café in Tuatapere, wo wir uns selbstredend ein kleine Stärkung gönnten.

Jeder der Stewart Island besuchen und nicht seekrank werden will, dem empfehlen wir den Flug mit Stewart Island Flights zu nehmen. Der Überflug ist kurz und mit den kleinen 2-Propeller-Maschinen schon ein Erlebnis für sich. Und die Landung auf dem "Airstrip", welches mitten in der Buschlandschaft hinter dem Städtchen Oban angelegt wurde, hat etwas abenteuerliches an sich. Wir haben die Entscheidung für den Flug auf jedenfall nicht bereut.

Untergebracht sind wir hier auf Stewart Island im einzigen Hotel der Insel, dem South Sea Hotel. Diese beherberg auch gleich die einzige Bar und das einzige Restaurant. Was wir schmerzlich erfahren mussten, denn als wir hungrig nach einem Tisch fragten wurde uns beschieden, dass man heute Abend ausgebucht sei, wir sollten doch später nochmals kommen. So knurrten unsere Bäuche halt weitere 2 Stunden. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn das Essen war sensationell gut.

oder der Mitre Peak von seiner sonnigen Seite

-> Reisefotos vom 19. Tag

Obwohl wir beide bereits den Milford-Sound erlebt haben, wollten wir das gute Wetter ausnutzen und nochmals von Te Anau hinunterfahren. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Es präsentierte sich uns nicht nur der Mitre Peak von seiner schönsten Seite. Geniesst einfach die Bilder oder noch besser bucht Eure nächsten Ferien in Neuseeland und schaut es Euch selbst an.

-> Karins Reisefotos vom 15. bis 18. Tag

2.3.2011

Am Mittwoch war es Zeit für Eddy, dem „Ruf des Berges“ – sprich dem Start des Milford Tracks – zu folgen.

Bereits auf dem gut 10minütigen Fussweg vom Campingplatz zum DOC-Büro wechselte das Wetter fast im Minutentakt. Als dann der Bus, welcher die Tramper von Te Anau zu den Te Anau Downs bringen sollte, um viertel nach Eins losfuhr, setzte erneut der Regen ein und ich war einmal mehr froh, nicht mitwandern zu müssen (schliesslich sind nur die Männer „nicht aus Zucker“ Nachdem ich im Supermarkt ein paar Einkäufe getätigt und einen „Lädeli-Rundgang“ durch den Ort gemacht hatte, blieb ich für den Rest des Nachmittags / Abends in unserer trockenen und (dank Heizung) warmen Cabin und vertrieb mir die Zeit mit lesen und Sudoku lösen.

3.3.2011

Nach dem gestrigen Faulenzer-Nachmittag wollte ich mich zur Abwechslung wieder einmal etwas bewegen. Und da ich alleine unterwegs war, suchte ich mir auch keinen Berg, sondern eine möglichst ebene Strecke für einen ausgedehnten Spaziergang aus. Mit Woll- und Regenjacke und Fotoapparat ausgerüstet ging’s los Richtung „Bird Wildlife Centre“. Und da das Wetter wider Erwarten trocken blieb (was wohl am ausgedehnten Wind lag J), entschied ich mich spontan für einen Ausflug an die Control Gates, dem Startpunkt des Kepler-Tracks. Weil ich weder etwas zu trinken noch einen kleinen Snack eingepackt hatte, war das Knurren meines Magens mein ständiger Wegbegleiter und Taktgeber auf dem Rückweg ins Dorf. Der Apple Pie im „Miles Better Pies“ war trotz unzähligen Rosinen der Beste, den ich seit Langem gegessen hatte.

Am späteren Nachmittag schaute ich mir im Kino „ Ata Whenua (Shadowland) – Fiordland on Film“ an. Begeistert von den überwältigenden Aufnahmen aus der Helikopterperspektive und der wunderschönen Hintergrundmusik buchte ich anschliessend im Top10-Office den Ausflug zum Milford Sound.

4.3.2011

Als nach einer – dank Sturmböen und Regen – relativ kurzen Nacht um 07.00 Uhr der Wecker ging, wäre ich nur allzu gerne noch etwas liegen geblieben, doch „die Pflicht“ rief. Und siehe da, kurz vor Acht hörte der Regen auf und es zeigten sich vereinzelt blaue Stellen am wolkenverhangenen Himmel.

Pünktlich um 08.30 Uhr traf der „Go Milford“-Bus ein und die 120 km lange Reise in Richtung Milford Sound konnte beginnen. Den ersten Teil der Strecke hatte ich am Samstagnachmittag, als wir auf den Key Summit wanderten, bereits gesehen. Doch mit den geänderten Wetterverhältnissen änderte sich auch das Landschaftsbild. Der Höhepunkt der Anreise kam nach der „Divide“, dem mit gut 500 M.ü.M. am tiefsten gelegene Pass in Neuseeland. Das Landschaftsbild veränderte sich und trotz Wolkenkulisse konnte ich mich nicht satt sehen an der atemberaubenden Mischung aus Regenwald und hoch in den Himmel aufragenden Granit-Felsen. Auch die Fahrt durch den einspurig befahrbaren, 1270 Meter langen Homer Tunnel erwies sich als kleines Abenteuer – gab es doch von Ost nach West eine Höhendifferenz von 70 Metern zu überwinden.

Und nach dem Tunnel bekamen wir auch einen lang ersehnten Kea zu sehen. Der grüne Bergpapagei liess sich bei seinem Frühstück nicht von uns Touristen stören und wurde wohl unzählige Male abgelichtet.

Als nächster Höhepunkt war die Besichtigung des „Chasm“ an der Reihe. Während des kurzen Spazierganges durch den Regenwald wurde aufgrund des immer lauter werdenden Rauschens schnell klar, dass hier das Wasser eine Hauptrolle spielen würde. Und wir wurden nicht enttäuscht: Mit grossem Getöse ergoss sich das Wasser durch eine enge Felsenschlucht und bot jede Menge Fotomotive!

Nach einigen Minuten erreichten wir schliesslich das Ziel unserer Reise, den Milford Sound, welcher als einziger Fjord diekt mit dem Auto erreichbar ist. Der Mitre Peak zeigte sich bei der Abfahrt unseres Bootes noch sehr bedeckt und wir hofften, dass sich das Wetter im Verlauf der nächsten Stunden noch bessern würde. Auf der Rundfahrt durch den Milford Sound gab es nun jede Menge Wasserfälle, steil aufragende Felsen und scheinbar „aus dem Nichts“ wachsende Sträucher und Bäume zu bewundern. Als die Tasman Sea in Blickweite kam, konnten wir sogar einen Blick auf den blauen Himmel erhaschen.

Auf der Rückfahrt stand ein Besuch des „Aquatic Centre“ auf dem Programm. Als wir nach einer Viertelstunde wieder ans Tageslicht kamen, hatte sich auch das Wetter schlagartig gebessert: Die Wolken hatten dem blauen Himmel Platz gemacht und die letzten Meter konnten wir auf dem Oberdeck bei Sonnenschein geniessen. Und nun zeigte sich auch der Mitre Peak von seiner besten Seite und ich konnte endlich das lang ersehnte Foto des wohl am meisten fotografierten Berges von Neuseeland schiessen!

5.3.2011

Ausschlafen und warten auf Eddy