oder Dunedin Downtown, eine Stadt, ihre Vergangenheit und die was Bier damit zu tun hat.

-> Reisefotos vom 27. Tag

Der heutige Tag gehört voll und ganz der Stadt Dunedin und Ihrer vergleichsweise kurzen, aber nichts desto trotz umso spannenderen Vergangenheit und Geschichte.

So schlendere ich durch die Stadt und staune ab den alten Gebäuden, die zur Gründerzeit der Stadt erstellt wurden. Früher wusste man halt schon noch, wie man mit Steinen der Gegend imposante Gebäude bauen kann. Allen voran der wunderschöne Bahnhof, aber auch Amtshäuser, Kathedralen oder Ladenhäuser und Fabriken. Überall in der Stadt trifft man auf wunderschöne Bauten, die einem in staunen vesetzen.

Dunedin ist auch die Heimat einer grossen Neuseeländischen Schokoladenfabrik. Leider ist am Wochenende nicht die ganze Fabrik zu besichtigen, aber zumindest ein kleiner Rundgang mit Tonbildschau über die geschichtlichen Hintergründe sind möglich. Das besondere an der hiesigen Schokoladenfabrik ist, dass sie analog der Schweizer Schokolade ebenfalls Milchschokolade herstellen. Die Milch haben sie in grossen Silos gelagert, damit sie auch bei Lieferknappheit oder sogar Lieferstopp noch weitere 8 Monate Ihre Produkte produzieren könnten.

Nach der Schoggifabrik gehts weiter zum Siedlermuseum. Die Gründerzeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts war relativ hart, aber die Stadt wuchs rasant und war ein wichtiger Knotenpunkt für den Handel der Südinsel. Die Stadt ist übrigens wie San Francisco in die Hügel hinein gewachsen und enthält die steilste Strasse der Welt. Die Strassenbahn war früher ein probates Verkehrsmittel und viel genutzt. Irgendwann hat jemand dann gefunden, dass sie man sie nicht mehr bräuchte und Ihr könnt 3 mal Raten wo sie noch heute im Einsatz sind. Es laufen zur Zeit Anstrengungen diese technischen Zeitzeugen als Touristenattraktion wieder aufleben zu lassen.

Dundedin hat viel zu bieten und ich konnte längst nicht alle Sehenswürdigkeiten abklappern, dazu fehlte mir schlicht die Zeit. Der Chinesische Garten war jedoch gleich um die Ecke beiim Siedlermuseum und daher ein naheliegendes nächstes Ausflugsziel.

Der krönende Abschluss des Tages machte dann der Besuch der Brauerei Speights, die Nummer 1 in Neuseeland. Die gleichsam lustige, wie informative Tour führte uns von den Anfängen der Braukunst im alten Ägypten durch die Zeit über die Wikinger, bis zu Lord Nelson, der die Braukunst nach Neuseeland brachte und hier die ersten Biere braute. Und dann weiter zu den Gründervätern dieser Brauerei und Ihrer Geschichte. Selbstverständlich wurde uns auch die ganze Herstellung von Bier nahe gebracht. Wir Schweizer dürfen Stolz auf uns sein, haben wir doch im 12. Jahrhundert Hopfen als wichtigen Bestandteil des heutigen Biers entdeckt. Vorher wurde Bier ohne Hopfen gebraut und hatte nie den gleichen herben erfrischenden Geschmack und die gleichen Eigenschaften. Was die Braukunst als zu Stande bringt wurde uns zum Abschluss der Tour an einer süffigen Degustation gezeigt.

Der Abend ging mit einem feinen Essen in der Brauerei eigenen Bierstube zu Ende. Natürlich begleitet mit einem der feinen Bierspezialitäten

oder Wasser von seiner schönsten Seite

-> Reisefotos vom 26. Tag

Nach einer erholsamen Nacht mit tiefen Schlaf, lag wohl am süffigen Bier, gings heute weiter entlang der Southern Scenic Route. Weitere Sehenswürdigkeiten sollten auf mich warten.

Die erste war keine 5 Fahrminuten vom Campingplatz entfernt, der auch den Namen der Attraktion trägt, die Mc Lean Falls. Ein Wasserfall mitten im dichten Regenwald, den man nach einem kurzen 20 Minuten Spaziergang erreicht. Also auch für mich machbar. Es ist immer wieder erstaunlich wie sich das Wasser den Weg durch die Landschaft sucht.

Die nächste Attraktion war der Lake Wilkie. Direkt an der Strasse liegt der Parkplatz und der See ist nur 10 Gehminuten entfernt. Praktisch für jemand der nicht gut zu Fuss ist. Der See liegt in einem vertieften Becke umgeben von allen Stufen des Regenwaldes. Innert kurzer Zeit erhält man so einen grossartigen Einblick in die Entwicklungsstufen eines Waldes. Und dann der See selbst. Ein riesiger Spiegel mittendrinn im Kessel, einfach unbeschreiblich.

Weiter gings zum Florence Hill Lookout, von wo aus man einen Blick entlang der Küste geniessen konnte. Auch die harten Männer auf Ihren Bikes genossen den Ausblick und Wehmütigkeit zeichnete Ihre Gesichter, ab der grossen Weite und Endlosigkeit die man hier fühlen kann.

Die Reise führte mich weiter durch die Catlins über Gravelroads entlang von Flüssen und Schwemmland, durch Wälder, an Weideland vorbei und hinter Schafen her, die von einer Weide zur anderen gejagt wurden. Beim Zuschauen wurde mir klar, wieso die Farmer so eine spezielle Beziehung zu Ihren Hunden haben. Es war unglaublich, wie gut die 2 Hunde die Herde im Griff hatten. Ich war verwundert als plötzlich einer der Hunde ausscherte über den Hag sprang und über die Wiese davonjagte. Erst ein paar Minuten später wurde mir klar was das ganze sollte. Denn er sass brav auf der Strasse, dort wo die Schafe auf die neue Weide abbiegen sollten und achtete darauf, dass keines auf der Strasse weiterlief. Das ist wirklich unglaublich!

Später gabs zur Abwechslung wieder einen der berühmten Wasserfälle Neuseelands, der Purakaunui Fall.
Leider führte er ein bisschen wenig Wasser, aber auch so wahr er eindrücklich und es wurde klar wieso er auf vielen Postkarten und Sujets der Catlins enthalten war.

So reiste ich weiter, immer in Begleitung von Wasser. Besuchte unterwegs noch die Cannibal Bay und landete schlussendlich am Nugget Point. Quasi das Tüpfen auf dem i meiner Reise. Auf einem gut ausgebauten Weg erreicht man nach einem kurzen Spaziergang einen Leuchtturm, von wo aus man wieder einen grandiosen Ausblick auf die Küstenlandschaft NZs geniessen konnte.

Das Ziel der heutigen Fahrt war Dunedin, eine Stadt mitten den Hügeln der Küste, vergleichbar mit San Franzisco, mit seinen steilen Strassen und relativ gross mit etwas mehr als 240'000 Einwohnern.

oder Bäume, Meer und viel dazwischen.

-> Reisefotos vom 25. Tag

Nun war der Zeitpunkt gekommen die Fjordlands hinter mir zu lassen. Die Reise ging auf der Southern Scenic Route bis mitten ins Herz der Catlins nach Papatowei, resp. kurz davor.

Die erste grosse Attraktion unterwegs war die Clifden Suspension Bridge (Hängebrücke), ein Denkmal an die damalige Pionierarbeit, die hier bei der Erschliessung der Gegend geleistet wurde. Bevor die Brücke erbaut wurde musste mit Booten und Flossen die Fracht über den stellenweise gefährlichen Fluss gebracht werden. Die Hängebrücke war zu ihrer Erstellungszeit die längste des Landes.

Auf der gut ausgebauten Überlandstrasse ging es flott weiter. Gegen Mittag erreichte ich Tuatepere. Man hat mir dort das Yesterday Café als Haltepunkt empfohlen und so liess ich mich angenehm überraschen. Nicht nur das Interieur war speziell. Das Haus wurde von älteren Damen geführt und das Essen könnte von Rezepten meiner Grossmutter sein. Es war einfach köstlich. Ich genoss die Stärkung bei diesem Zwischenstopp und machte mich frohen Mutes weiter.

Schon bald kam ich hinunter ans Meer und die Aussicht war wiedereinmal grandios. Ein Highlight war auch die Monkey Island, eine kleine Insel die nur bei Ebbe erreicht werden kann. Das Glück war mir hold und so konnte ich durch den Sand waten und das kleine Eiland besteigen.

Via Invercargill gings weiter nach Bluff, einem Fischerdorf mit Industriehafen hinter Invercargill am unteren Ende Neuseelands gelegen. Dort fuhr ich bis zum Steering Point, von wo aus es per Auto nicht mehr weiterging. Ein Wendepunkt mit einem fantastischen Blick hinaus aufs Meer. Bluff hat ein kleines Maritim Museum das ich natürlich auch noch besuchte. Dort hat man die Gelegenheit ein ausgemustertes Austernschiff zu besichtigen und bekommt ein bisschen vom rauhen Feeling mit das die Seemänner tagtäglich erleben.

Von Bluff aus gings weiter und dann kamen die Wälder der Catlins. Ich machte einen Abstecher querfeldein über Kiesweg durch das Haldene Scenic Reserve. Die Strasse für durch den Wald und du hast das Gefühl wenn du jetzt aussteigen und 3 Schritte in den Wald machen würdest kämst du wohl nie mehr heraus. Rechts und Links vom Auto ist einfach eine 6 bis 10 Meter hohe Wand aus Laub, Ästen, Moos. Ein undurchdringliches Grün. Der Wald weicht in der Küstengegenden wieder flachen Gebieten, die teilweise bei Flut überschwemmt sind, sich jetzt während der Ebbe jedoch als grosse Waatgebiete zeigen.

Eine besondere Attraktion ist der versteinerte Wald. Ich lasse mir erklären, dass hier das Gebiet vor ca. 20 Millionen Jahren zuerst mit Schlamm überflutet und anschliessend mit Vulkanasche zugedeckt wurde. Darum sind die Bäume so konserviert und versteinert worden. Die Jahrmillionen dauernde Errosion hat sie dann wieder freigelegt und heute kann man die Baumstämme aus Stein bewundern. Eine unglaubliche Geschichte vorallem wenn man um sich blickt und denkt wo ist eigentlich der Vulkan geblieben, der für die Asche gesorgt hat.

Auf der weiterreise hielt ich an verschiedene Stellen an der Küste. Zum Beispiel der Curio und Purpoise Bay. Ich sah sogar Delfine. Leider aber nur von weitem, so dass ich Euch keine Fotos bieten kann.

Neben dem Meer gings immer wieder durch Wälder oder vorbei an Weideland von Schafen, Kühen und Hirschen. Die Wälder waren nicht immer natürlichen Ursprungs. Die Holzindustrie ist auch in dieser Gegend tätig und darum sieht man teilweise lustige anzuschauende Retortenwälder, Monokulturen von Nadelhölzern.

Und so erreichte ich nach einer Fahrt mit einer Unzahl an Sehenswertem mein Ziel den Holiday Park an den Mc Lean Falls mitten in den Catlins. Da ich morgen bereits weiterfahren werde, habe ich mich entschlossen mal wieder in einem Bunk zu schlafen. Sieht auf jedenfall recht gemütlich aus und müde genug bin ich nach der langen Fahrt, aber zuerst gibts noch ein währschaftes Nachtessen im Restaurant. Man gönnt sich ja sonst nichts...