oder auf dem Weg Richtung Ostküste
Wir verlassen den Fiordland Nationalpark und machen uns auf Richtung Ostküste. Der beste Weg dazu ist die Southern Scenic Route. Diese führt quer durch die Southlands Richtung Osten und führt mehr oder weniger an allen nennenswerten Sehenswürdigkeiten vorbei. Nun ist es ja nicht das erste Mal, dass wir diese Route fahren. Für mich sogar das 4. Mal, da ich sie beim 1. Besuch einmal alleine fuhr und einmal mit Karin. Dies hat den Vorteil, dass man nicht zwingend jeder Sehenswürdigkeit hinterherfahren muss. Denn vielfach sind diese etwas ab der Hauptroute, so dass man jeweils kurz abzweigen und dann wieder zurückkehren muss.
Entlang der Küste hat es mehrere Aussichtsplätze von wo aus man eine herrliche Aussicht geniessen kann. Und ein Abstecher ist für jeden immer empfehlenswert, nämlich der an dei Curio Bay. Wer Glück hat sieht dort sogar seltene Hector Delphine. Man kann aber auch nur hinfahren um den Ausblick zu geniessen und genau das haben wir gemacht.
Auf unserer Weiterfahrt durchqueren wir Dörfchen, denen man ansieht, dass sie ihre besten Tage bereits hinter sich haben. Der Süden leidet am meisten unter der wirtschaftlichen Flaute die aktuell in Neuseeland herrscht. Arbeit ist nicht mehr so viel da und schon gar nicht im Süden. Da zieht es viele Nordwärts und in die grösseren Städte und deren Agglomerationen. Die Abwanderung erkennt man gut an den geschlossenen Läden, die die Strassen säumen. Zuviele Touristen fahren einfach ohne Halt durch und die Einheimischen schnallen auch hier die Gürtel enger. Das Ladensterben ist hier extremer als in der Schweiz.
Auch Tuatapere ist so ein kleines Kaff am Wegesrand. Wir sind froh gibt es das Yesteryears Museums Café noch. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Die Wirtin und alle Angestellte sind eher ältere Semester und es hätte gut sein können, dass sie sich zur Ruhe gesetzt haben. Doch das Yesteryears war noch da und wieder stauenen wir ab dem Sammelsurium der Zeitgeschichte. Vom Hochzeitskleid der Mutter der Chefin, bis zum vergoldeten Teeservice gibts allerlei Kuriositäten. Zeitzeugen einer vergangenen Epoche, in der der Süden noch einen andern Stellenwert hatte. Wir sind aber in erste Linie wegen den Leckereien hier, ausgezeichnete Köstlichkeiten nach Grossmutters rezepten. Vom Strudel über den Pie bis zu den Muffins, alles mit viel Liebe zubereitet und eine wahre Gaumenfreude. Da ist es kein Wunder, dass für uns der Halt hier Pflicht war.
Übrigens auch die McLean Falls, unser Tagesziel, können wir jedem wärmstens ans Herzen legen. Die Lage ist perfekt in der Nähe der Wasserfälle und der Cathedral Caves, welche man ja nur Tideabhängig besuchen kann. Da ist man froh, wenn man einen Ausgangspunkt in der Nähe beziehen kann. Ausserdem ist das Restaurant des Campingplatzes hervorragend. Wir haben es uns am Abend gut gehen lassen und ein feines Stück Fleisch genossen. Und auch für ein Dessert blieb noch Platz, man gönnt sich ja sonst nichts.