oder Seen und Berge, fast wie zu Hause.

-> Reisefotos vom 49. und 50. Tag

Wanaka hat sehr viel von zu Hause. Ein wunderschöner Alpensee und mit dem Mt. Apiring Nationalpark auch ein paar Berge und Gletscher. Wanaka ist wie bereits erwähnt bekannt für sein sehr angenehmes Klima. Nicht zu trocken, nicht zu nass und auch die Temperatur ist angenehm, nicht zu heiss und nicht zu kalt. Kein Wunder erlebt Wanaka, vielleicht auch dank der Nähe zu Queenstown, einen Aufschwung. Seit dem letzten Besuch vor 2 Jahren ist die Stadt um ganze Quartiere gewachsen. Wir sind im Apiring Campervan Holiday Park, welcher leicht erhöht an einem der Stadt zugewandet Hügel liegt. Dadurch haben wir einen herrrlichen Ausblick auf die Stadt, den See und die dahinterliegenden Berge. Wenn man dann noch im Rasen vor unserer Motel-Unit Nachtessen kann ist das einfach perfekt.

Karin hat am Vorabend auf der Terrasse ein bisschen zu viel der Sonne gefrönt, mit dem Resultat eines herrlichen Sonnenbrandes an beiden Beinen. Wanderschuhe und -hosen sind eine Pein und daher entschliesst sie sich vernunfthalber zu Hause zu bleiben. So mache ich bei strahlendem Sonnenschein den Tagesausflug in den Nationalpark alleine. Dazu fahre ich zuerst von Wanaka rund 50 km in die Berge. Wieso man dazu gemäss den Angaben des DOC rund 1h braucht wird schnell klar, denn nach rund 20km wechsel die Strasse von Asphalt auf Schotter. Auf der Gravelroad fährt man dann nicht mehr 80, sondern je nach Kurvenvielfalt 20-40 km/h. Als Zückerchen überquert man auf den letzten 10 km noch 9 Furten, als kleine Flussläufe, welche den Weg nach Regengüssen schon mal unpassierbar machen können. Glücklicherweise hat's schon lange nicht mehr geregnet und daher führten nur noch 2 davon ein wenig Wasser, welches problemlos durchquert werden konnte.

Am Ende des Weges ist man nicht alleine. Der Nationalpark ist ein beliebtes Wander- und Kletterparadies und so ist der Parkplatz schon am Morgen recht voll. Ich lasse mich davon nicht entmutigen, streiche eine gute Schicht Sonnencrème ein und los gehts. Mein Ziel ist der Rob Roy Glacier. Diesen erreicht man über einen stetig ansteigenden Wanderweg nach rund 1 1/2 Stunden. Bereits unterwegs kann man einige Blicke auf den imposanten Gletscher erhaschen. Beim Aussichtspunkt am Ende geniesse ich den Blick auf einen nahen Wasserfall in dessen Gischt ein Regenbogen entsteht. Der Gletscher präsentiert sich von seiner schönsten Seite und auch sonst ist das Panorama eindrücklich. Auch wenn der Weg hier offiziell fertig ist führen noch einige Pfade weiter. Ich folge einem rund eine halbe Stunde, bis es mir wegen der Steilheit zu gefährlich wird für das eher legere Outfit das ich trage. Schweren Herzens kehre ich um, gerne wäre ich noch ein bisschen höher gestiegen, aber die Vernunft gewinnt über die Abenteuerlust.

Da der Weg eine Einbahnstrasse ist gehts auf der gleichen Strecke wieder zurück. Ich bin froh, dass ich am Morgen bei Zeiten aufgebrochen bin, denn bei der Rückkehr kommen mir Heerscharen von Tagesausflügler entgegen. Nicht umsonst ist die Wanderung zum Rob Roy Glacier eine der beliebtesten Wanderungen im Nationalopark. Wieder im Talboden angekommen bin ich noch viel zu früh und fit um schon wieder nach Hause zurück zu kehren und so nehme ich den Weg Richtung Mt. Aspiring Hut unter die Füsse, wohl wissend, dass ich wahrscheinlich nicht den ganzen Weg machen werde, da 5h retour dann doch ein bisschen viel wären.

 

Die Wanderung im breiten Tal entlang des Flusses zwischen Kühen und Schafen hindurch ist gemütlich, da sie praktisch nur geradeaus geht. Das Tal ist sehr breit und wird intensiv für die Landwirtschaft genutzt. Am Talboden weiden eine Vielzahl von Kuhherden und die Hänge hinauf, auf der waldfreien Seite des Tales, werden die Schafe gehalten. Schatten gibt's hier praktisch keinen und so suchen die Vierbeiner Abkühlung entweder in Bachläufen oder teilweise sogar im seichten Flussbett.

Auch ich habe langsam heiss und suche einen geeigneten Rastplatz. In einem Taleinschnitt finde ich ein perfektes Plätzchen. Hier hat es noch einige schattenspendene Bäume und der Fluss lädt dank ein paar ausgewaschenen Pools zum Bade, sofern man sich getraut. Das Wasser ist nämlich eisig kalt. Das soll mich aber nicht davon abhalten rein zu hüpfen. Ein Zögern kann man sich nicht erlauben, da frieren einem vorher die Füsse ab. Glaubts mir, ich rede aus Erfahrung. Bei zweiten Anlauf mache ich schneller. Rein, untertauchen, auf 3 zählen, rauf und wieder raus, mehr liegt nicht drin, aber die Erfrischung ist auch so garantiert. Anschliessend geniesse ich ein Sonnenbad um mich trocknen zu lassen.

Nach einer kleinen Stärkung kehre ich um und wandere wieder zurück zum Carpark von wo es per Auto zurück nach Wanaka geht. Karin konnte sich glücklicherweise erholen und hat ihren Tag ebenfalls bei Sonnenschein geniessen können.