oder blau, blau, blau, Wasserfarbe in allen Varianten
Heute verlassen wir die Westküste und lassen die Gletscher hinter uns. Natürlich nicht ohne in Fox Glacier den Abstecher an den Lake Matheson zu machen. Die Postkarten Sujets vom Lake Matheson sind weltbekannt. Wenn es wolkenlos und windstill ist, spiegeln sich im See der Mount Tasman und der Aroaki, Mt. Cook. Ihr ahnt es, natürlich ist beides zusammen an der Westküste praktisch nie der Fall und wieder einmal heisst es auch für uns, man kann nicht alles haben. Wir geniessen schönes Wetter mit ein paar Wolken entlang des Alpenkamms, windstill war's aber leider nicht. So sieht man zwar auf den Föteli die Berge (Tasman rechts und Aroaki links, dieser scheint kleiner obwohl er höher ist, da er weiter hinten ist) aber mit Spiegeln im See ist nichts. Egal wir hatten trotzdem Glück, denn nach unserem Seerundgang nahmen die Wolken so zu, dass man nicht mal mehr die Berge sah. Wir können also durchaus zufrieden sein.
Um die Westküste zu erreichen oder zu verlassen gibt es nur 3 Passagen über die Southern Alps. Den Lewis Pass zu oberst über den wir gekommen sind, den Arthur's Pass in der Mitte, den wir vor 2 Jahren per Zug bereits hatten und zu unterst den Haast Pass. Daher mussten wir von Fox Glacier zuerst nochmals ein rechtes Stück der Küste entlang fahren bis Haast, von dort gings dann ein breites Flusstal hinein in die Alpen, bevors über Serpentinen hinauf zum Haast Pass ging.
Unterwegs machten wir einen kurzen Zwischenstopp um die Blue Pools anzuschauen. In eben diesen leuchtet das kristallklare Wasser in einem wunderschönen hellen blau, da die Pools aus weissem Felsgestein bestehen. Wären nicht die Sandflies könnte man den Anblick richtig geniessen und fürs Baden ist das Wasser doch ein bisschen kalt genug.
Nach dem Halt geht's weiter Richtung Wanaka. Schon bald taucht der Lake Wanaka auf und der Ausblick auf den See mit den Alpen im Hintergrund lässt unser Herz höher schlagen. Da kommt richtiges Heimatgefühl auf. Die Strasse führt entlang dem See und bei einer schönen Bucht entscheiden wir uns für eine längere Pause. Am Strand bläst uns ein kräftiger, aber warmer Wind entgegen, unserem Föhn nicht unähnlich. Der See ist hier komplett leer, keine Boote, nichts. Wir denken uns, dass hier wohl das perfekte Kiterparadies wäre, wie der Silvaplanersee, nur eine Dimension grösser. Einfallsreiche Camper haben am Strand aus Schwemmholz Windschutzhütten gebaut. Ein Zeichen, dass hier der Wind wohl kein seltener Gast ist.
Nach dieser Rast geht die Fahrt weiter. Da der Lake Wanaka weiter Vorne enger wird, biegt die Strasse ab und wir gelangen über einen kleinen Pass an den Lake Hawea. Der ist zwar ein bisschen kleiner als der Lake Wanaka, aber steht diesem in Sachen Aussicht in keinster Weise nach. Wer Berge und Seen liebt, fühlt sich hier garantiert wohl. Auch der Lake Hawea ist völlig leer, was man von unseren Seen bei schönem Wetter nicht sagen kann. Wir sehen auf unserer Reise gerade mal ein Motorboot das über den See kurvt und das bei strahlend blauem Himmel. Passagierboote sucht man hier eh vergebens, die gibts nur auf wenigen Seen mit Orten mit hohem Touristenaufkommen.
Nach einer langen Fahrt kommen wir in Wanaka an. Man sieht gut, dass Wanaka eine der wenigen Städte im Landesinneren der Südinsel ist, die noch wächst, überall hat's neue Quartiere und auch im Stadtkern gab's Veränderungen. Wanaka wäre für uns noch so ein Ort an dem wir uns niederlassen würden, wenn wir in Neuseeland leben wollten. Vieles erinnert hier an zu Hause und das Klima ist sehr angenehm. Wer weiss, noch ist das kein Thema, aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen.