oder Pancake Rocks und Treetop Walk, 1 mal Natur, 1 mal Mensch
Weiter geht's an der Westküste immer Südwärts. Die schroffe Felsenküste gefällt uns und so mancher Ausblick auf die Tasman Sea offenbart die Wildheit des Westens. Hier gibt es nicht viel neben der Verbindungsstrasse. Dort wo der Küstenabschnitt etwas breiter ist, findet man zwischendurch vereinzelte Farmen. Ansonsten, nur Strasse und Küstenregenwald.
Ok, nicht viel ist viellieicht ein bisschen ein hartes Wort. Natürlich gibt's hier einige Sehenswürdigkeiten zu sehen. Die erste davon sind die Pancake Rocks. Die Felsformationen, die aussehen wie Pfannkuchenstapel sind eine Augenweide der Natur. Hinzu kommt die kräftige Brandung, welche mit Wucht gegen die Küste kracht und Höhlen in die zerbrechlichen Formationen bricht. Obwohl eine frische Brise weht, reicht es trotzdem nicht aus für grosse Gischtfontänen aus den Blowholes, Löcher in den Felsformationen aus welchen das Wasser hinausspritzt, wenn es mit genügend Wucht hineingepresst wird. Man kann leider nicht alles haben, aber die Aussicht ist bereits fantastisch genug.
Eine weitere etwas neuere Attraktion auf unserem Weg zu den Gletschern ist der Treetop Walk. Ausnahmsweise etwas das nicht mehrheitlich von der Natur erschaffen wurde. Und auch nicht etwas das dem DOC (Departement of Conservation) gehört. Hier waren innovative Neuseeländer am Werk, die dieser Region ein bisschen Aufschwung verschaffen wollen, was sie trotz all der bereits vorhandenen Sehenswürdigkeiten doch dringend nötig hat. Private Unternehmer haben hier mitten in den Wald eine Stahlkonstruktion hingestellt, so dass man 20 Meter über dem Boden die Baumwipfel und die Aussicht bewundern kann. Als Besonderheit gibt's dann noch einen Aussichtsturm, welcher sich nochmals weitere 15 Meter in die Höhe schraubt, sowie eine freihängende Aussichtsplattform mit Blick auf einen nahen See. Nicht schlecht, auch wenn die Spuren des Baus am Waldboden noch sichtbar sind, wird dies sicher wieder ein paar Touristen mehr anziehen.
Unterwegs besuchten wir auch Hokitika, ein kleines Küstenstädtchen, dass bekannt ist für seine Steinschleifer, die hier wahre Kunstwerke aus Pounamamu, neuseeländischem Greenstone, herstellen. Wir konnten einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen und den Schleifern bei Ihrer Arbeit zusehen. Nun wurde uns klar wieso die kleinen Kostbarkeiten so viel Geld kosten. Bei so viel Handarbeit bleibt gar nicht anderes übrig. Tja, wie auch immer schön anzuschauen sind sie allemal und die grossen Stücke kann sich unsereins eh nicht leisten, die Kosten dann schon mal mehr als 10'000 NZ$. Trotzdem ist Hokitika ein Stopp wert, nur schon um zu sehen wie die begehrten Schmuckstücke entstehen.
So sind wir dann am späteren Nachmittag in (nicht am, denn das Dörfchen heisst gleich) Franz Josef Glacier angekommen. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen bereits am Abend einen Blick auf den Gletscher zu werfen. Schliesslich wollten wir wissen, wieso Heerscharen von Touristen an die Westküste kommen, obwohl Neuseeland doch einige freundlichere Gegenden aufzuweisen hat. Wir müssen zugegeben, für jemanden der noch nie Gletscher gesehen hat, ist der Anblick des Franz Josef Glaciers sicher eindrücklich und die Reise in den Westen wert.